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Drei florentinische Edelleute, Giovanni Bardi Graf von Vernio, Pietro Strozzi, und Jacopo Corsi, Männer.. von Einsicht, und vorzügliche Liebhaber der schönen Künste, wählten ihre beiden Landesleute, den Ottavio Rinuccinin und Jacopo Peri, jenen zum Verfasser, und diesen zum Komponisten eines Schauspiels, Dafne, welches in dem Hause des Signor Corsi, im J. 1597, mit großem Beifall: aufgeführt wurde. Und dieß scheint der wahre Zeitpunkt zu seyn, von welchem die Oper, oder das durchgehends in Musit gesezte Schauspiel, anzurechnen ist. Nach diesem glücklich ausgefallnen Versuche schrieb Rinuccini noch zwei andre Singspiele, Arianna und Euridice *), 200g minh vat

In dem nämlichen Jahre, als das erste dieser beiden Stücke, von Peri komponirt, zu Florenz aufgeführt wurde, gab man ein geistliches Drama, ein Oratorium, von Emis lio del Cavaliere, zu Rom. Es lässt sich daher nicht genau bestimmen, wer der ursprüngliche Erfinder derjenigen Art von Singevortrage gewesen sey, den man Recitativ nennt. Sowohl vor Peri's Oper, als vor Cavaliere's Oratorium, die beide im . 1600 gedruckt find, steht eine lange Vort rede, worin beide Komponisten auf diese Erfindung Anspruch machen. Man sah sie als Wiederherstellung der theatralis schen Deklamation bei den Alten an. Die eigentlichen Arien kamen erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts auf, obgleich Arteaga **) zeigt, daß es schon früher, und gleich bei der ersten Entstehung der Opern, etwas Aehns liches gab.

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Bon dieser Zeit an breitete sich die Oper gar bald nicht nur in mehrere Städte Staliens, sondern auch, wie wir

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unten

Ein paar Proben dieses Lestern findet man in Arteaga's der safe Geschichte itaf. Oper, übers. von Hrn. Forkel, B. 1, S. 249 ff.

** Ebendas, S. 258, 2

unten sehen werden, in andre Länder aus. Die viele Pracht, welche man gleich Anfangs auf die Vorstellungen wandte,, und die mannichfaltige Art von Belustigung, welche diese Schauspielgattung darbot, trugen sehr dazu bei, sie überall willkommen und beliebt zu machen.

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Wetteifernd giengen nun Poesie und Musik zur immer, größern Verbesserung dec Oper fort; aber nicht mit gleichen. Schritten. So zahlreich die Operndichter der Italiåner vor dem Apoftolo Jeno waren, so unbedeutend und unpoes tisch sind ihre meisten Singspiele. Maggi, Lemene, Capece, Stampiglia, Maffei, Martelli, Manfredi, und wenige andre, find die bessern darunter, nag

Apostolo Zeno.:

6. B. VI. . 313, ff. -In der Geschichte der italianischen Oper machten die zahlreichen ernsthaften Singes spiele dieses Dichters eine merkwürdige Epoche, und die ganze Gattung verdankt ihm mehrere wesentliche Verbesse rungen. Seine gelehrte Kenntniß der Geschichte gab ihm würdigere Subjekte an die Hand, als man bisher, gewählt und bearbeitet hatte; und eben so sehr, als durch diese best fere Wäht, unterschied er sich durch die ganze Behandlungss art derselben. Edle und große Gesinnungen der Ehre, der Vaterlandsliebe, der Selbstverleugnung, der Stärke im Uns glück, waren es vornehmlich, wodurch er seine Hauptpers fonen und Hauptbegebenheiten charakterisirte. Auch brachte er die ernsthafte Oper mit dem Trauerspiele in nåhere Vers wandtschaft, und wandte mehr Fleiß auf Plan und Zusams menhang des Ganzen. Selbst um die komische Operngattung erwarb er sich ähnliche Verdienste, wie davon vornehms lich sein, Don Chisciotte ein Beweis ist. Bei dem allen blieb doch noch sein musitalisches Drama von der höhern

Bollkommenheit entfernt, welche es in der Folge durch das reichere und mehr wahrhaftig dichtrische Genie des Metastasio erhielt. Man sieht manchen Arbeiten des Apoftolo Jeno die Eilean, wor rin er dieselben verfertigte; denn verschiedne derselben vollendete er in weniger als acht Tagen. Auf der andern Seite aber ist auch in seinen Opern mehr Fleiß als Talent sichtbar. Mehrentheils verweilt er sich bei einzelnen Scenen und Situationen viel långer, als es der rasche, forteilende Gang eines für den musikalischen Vortrag bestimmten Schauspiels erlaubt, Auffers dem vermisst man bei ihm die eben so nothwendige heit und leichte Uebersehbarkeit des Plans, der oft zu sehr mit müßigem Beiwerk überladen ist. Die Zeit der ersten Bekanntmachung und Aufführung seiner Opern geht vom J. 1695 bis 1734. Sie heissen, nach der Folge, wie sie in den zehn Bånden seiner Poefie Drammatiche abgedruckt Jie Drammatiche abgedruckt find: Ifigenia in Aulide- Merope Cajo Fabricio Lucio Papirio Atenaide Temistocle Andromaca I Due Dittatori Gianguir fpade

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Orno

--

Semiramide in Afcalona - Grifelda Lu cio Vero Enone Nitocri Meride e Selinun Orinisda Scipione nelle Spagne Engel

le -)

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Venceslao Mi,

Rivali Generoli

Eumene

L'Amor Generofo Sirita

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Pirro

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Aminta Gl'Inganni Felici
Il Narcifo Ambleto
Alessandro in Sidone —
Statira - Antioco →→ Flavio

Bei der Andromaca, einer feiner besten Opern, hatte Apoftolo Jeno, wie er selbst gesteht, die Muster seiner Vors gånger, des Euripides und Racine, und die Trojanerinnen jenes griechischen Tragiters und des Seneka, vor Augen, ob er gleich viel Eigenthümliches, selbst in der Erfindung und

Führ

Führung der Fabel, hinzuthat. So seht er voraus, daß Andromache, um ihren Sohn, den Astyanar zu retten, den Lilyß zu täuschen, und ihn zweifelhaft zu machen weiß, ob jener, oder sein eigner Sohn, Telemach, der von gleichem Alter war, und den Andromache in ihre Gewalt zu bekoms men gewusst hatte, der Sohn dieser leßtern sey, dem er den Tod bestimmte. Diese Ungewißheir veranlasst folgende Scer nen, die leßten des dritten Akts:

ULISSE con Soldati, e ANDROMACA,

Uliffe.

Greci, ogni via chiudete. Ecco la fera.

Andr. (Quî Uliffe! Apriti, o terra, e l'inghiottifci!)

Ul. (Le fi taccia or Telemaco, e s'inganni.) Donna, in Uliffe il messager de' Greci

Ti parla. Ov'è Astianatte?

Andr. A che mel chiedi?
Ul. Ragion d'impero non fi rende al fervo.
Andr. Sempre la madre tien ragion ful figlio.
Ul. A contender non venni. Ov'è Aftianatte?
Andr. Ov2 è Priamo? ove Ettore? ove tanti
altri

Frigi? Tu d'un fol chiedi; ed io di tutti.

Ul. Ti faranno parlar verghe, ugne, è ruote.
Andr. Minaccia incendj, e piaghe, e fame, è fete,

E l'arti tutte del furor. Son madre.

4

Ul. Sciocco è tacer ciò che dirai fra poco.

Andr. Tanto preme ad Uliffe il farmi mifera?

Ul. Preme alla Grecia. Non fi vuole un altro

Ettore in Astianatte.

Andr. Si; ch' ei non tolga un giorno

A Telemaco tuo d'Itaca il regno.

Ul. Telemaco rammenti? Oh fcellerata}

Andr

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Andr. Qui non Uliffe: il messagger de' Greci

Mi parla.

Ul. E mi dileggi? E tu facefti

Perir quell' innocente?

Andr. Tu ne ignori il destino, é rea mi accufi? Ul. Spira egli aure di vita, o giace eltinto? Andr. Ne' regni della morte ei fta vivendo. Ul. Siagli tofto compagno il tuo Aftianatte. Andr. Sei confolato. Or va; riporta a' Greci Si grato annunzio. Efca il premuto duolo. D'Ettore il figlio, e mio ftà gia fepolto..

- Ul. Falso è quel pianto. Uliffe io fono, e d'altre Madri, e madri anche Dee, vinte ho le frodi.

(Andr. Senti. Prego il gran Giove, e Pluto é Dite, E l'Erinni implacabili, che quanto

Di mal può farmi Ulisse, ora mi faccia,

Se non è ver, che ferra

Lo stesso avel Telemaco e Aftianatte.

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Ul. (Spenta è dunque con lui la mia vendetta?

Che fo? lo credo! e a chi lo credo? A donna,

E madre? No. Qui ci vuol tutto Uliffe.)

Andr. (Riftretto in fe, medita nuovi inganni.) Ul. Dà grazie al ciel di non aver più figlio: Che s'ei viveffe, dall' Iliaca torre

Precipitato, e lacero, il vedresti.

Andr. (M' abbandona lo fpirto.

orrore!)

Oimè, che

U. (Tradi il timor la madre. In quefta parte Diamle altro affalto.) Ite veloci; e ovunque

Lo ritrovate, a forza,

E

per le chiome a me il traete, o fervi.

Non lasciate ruina, antro, o fepolcro.

Ti volgi addietro, e temi?

Di che? Morto è Aftianatte.

Andr.

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