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ein Gehalt aus. Seitdem schrieb er mehrere Trauerspiele, die nicht ohne einzelne Schönheiten sind, aber denen es doch an gehöriger Ausfeilung und Vollendung mangelt. Ausser dem Douglas, der am meisten gefiel, und sich beständig mit Beifall auf der Bühne, erhielt, hat man noch von ihm: Agis The Siege of Aquileia The Fatal Discovery

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Seine beiden Trauerspielé:

S. B. V. S. 315. Boadicea und Medea haben viel poetisches Verdienst, find aber mehr für den Leser unterhaltend, als für den Zuschauer interessant. Auch wurde das letztere nicht zur Vorstellung von ihm bestimmt, sondern ganz im griechischen Geschmack verfertigt, und mit Chören, in den Zwischenråumen der Atte, untermischt. Er scheint dabei die Medea des Sencs ka beständig im Auge gehabt zu haben, und dadurch noch mehr zum anhaltenden und oft ziemlich kalten deklamatoris schen Tone verleitet zu seyn.

David Mallet.

S. B.I. S. 78. u. B. V. S. 169. Sein dramatischer Ruhm dauerte nicht lange; und davon lag die Schuld woh mer `an Mangel seiner Talente für diese Dichtungsart, als an dem Unbestande des englischen Publikums. Man hat von ihm fol: gende vier Trauerspiele: Eurydice -Muftapha Alfred

Elvira. Den Alfred hat er eigentlich als Maske, mit Thomson gemeinschaftlich, bearbeitet; hernach wurde dies Stück von Garrick in ein Trauerspiel umgebildet.

Arthur Murphy.

Als Lustspieldichter, ist er schon oben erwähnt worden; aber auch seine Trauerspiele zeichnen sich unter den neuern

englischen Produkten dieser Art vortheilhaft aus: The Or phan of China- Zenobia The Grecian Daughter Alzuma. Das zweite fand vorzüglichen Beifall, und ist zum Theil der Selmire des du Belloy nachgeahmt.

Richard Cumberland.

Eben die Ungleichheit, die oben als Eigenschaft seiner komischen Stücke bemerkt wurde, ist auch seinen tragischen eigen, die jedoch im Ganzen viel Schönes haben. heisen: The Banishment of Cicero

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Sie

The Battle of

1

the

Deut

Deutsche Trauerspieldichter.

593

I.

Die älteste bisher entdeckte Spur eines deutschen Trauers spiels führt die Entstehung desselben wenigstens bis in die erste Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts zurück. Rothe / gedenkt nåmlich in feiner Thüringischen Chronik einer Tras gödie von den zehn Jungfrauen, dię im J. 1322 vor dem `thüringischen Landgrafen Friedrich zu Eisenach sey aufgeführt worden *). Ob sie aber in irgend einer Handschrift sich ers halten habe, hat man bisher noch nicht entdeckt. Im sechst zehnten Jahrhunderte wurden die Trauerspiele sehr gewöhns lich; und unter Hans Sachsens Werken sind ihrer fünf und funfzig, theils geistliche, theils weltliche befindlich; ganz in dem erbårmlichen und durchaus geistlosen Tone der Komödien und Fastnachtsspiele. Eben so unbedeutend und elend sind alle andre åhnliche, und zum Theil nur im Aeußern etwas förmlichere tragische Versuche der Folgezeit, bis auf die Opißische Periode, die auch in dieser Gattung einen bessern, obgleich von dem Geiste der Franzosen und Englånder noch sehr entfernten, Geschmack veranlafste. Opitz selbst übers sezte die Trojanerinnen des Seneka in Alexandriner, und die Antigone des Euripides. Ihm folgten mehrere, theils in Uebersetzungen und Nachahmungen, theiis in eignen Arz beiten

*G. Freislebens Nachlese zu Gottsched's Vorräth 3. Gesch.
d. dram. Dichtk. Leipz. 1760. 8. S. 6ff. und von meh
rern, Roch's Compendium, S. 226ff.
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beiten dieser Art. Die einzigen, die darunter, wegen ein: zelner nicht ganz mißlungner Züge, noch Aufmerksamkeit verdienen, sind Andreas Grypb und Kaspar v. Lobenstein. Von jenem hat man einen Leo Armenias; Cardenio und Celinde; Katharina von Georgien; Aemilius Paulus Papinianus Karl Stuart; die beständige Mutter: und die Gibeoniter. Von dem leßtern: Bleopatra; Epicha ris; Agrippina; Ibrahim, und Sophonisbe. Auch der bekannte Günther machte als Schüler einen Versuch dieser Art, der unter seinen Gedichten befindlich, und, wie alles von ihm, sehr unreif ift. Gottschhed besaß mehr Eiser als Talent, der deutschen tragischen Bühne aufzuhelfen; und seine eignen Trauerspiele, worunter der fterbende Caro am bekanntesten ist, wären noch mehr vergessen, wenn seine Ers 1. munterung nicht auf bessere Köpfe gewirkt, und sie durch. das Studium der Alten und der bessern Ausländer auf eink bessere Bahn geleitet hätte.

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Mit seinen Trauerspielen begann die bessere Epoche der deutschen tragischen Poesie. Sein erster Versuch war Greft und Pylades, bder, wie er es Anfangs nannte, die Ge schwister in Taurien. Die folgenden sind: Dido - die Trojanerinnen - Kanut- Hermann und èine Uebers feßung der Elektra des Sophokles. Unter diesen verdienen die Trojanerinnen und Hermann wohl unstreitig den Vor zug *). Das letztere ist wahres deutsches Nationalschauspiel, und der Dichter wandte darauf auch den grössten Fleiß. Die Anlage

*) Vergl. die schon oben erwähnte gründliche Beurtheilung dies ser beiden Trauerspiele in den Briefen, die neueste Lites ratur betreffend, Th. XXI, S. 109 ff.

Anlage des Stücks ist völlig regelmäßig, der Stoff ist gehds rig vertheilt, die Scènen sind mit einander sehr geschickt vers bunden, die Charaktere meistens glücklich gezeichnet, und die Schreibart ist überaus korrekt. In der hier zur Probe mit: getheilten zweiten Scene des ersten Aufzuges streitet der alte Sigmar mit seinem zweiten Sohne Flavius, der den Rd mern günstig ist, über den Werth der römischen Sitten, und der Künste und Wissenschaften, welche die Deutschen von ihnen erlernen können, wenn sie ihr Joch ertragen wollen. Die Deutschen sind berufen, zum Varus ins römische Lager zu kommen. Sigmar weigert sich hinzugehen, und führt. dem Flavius die Gründe an, welche ihn abhalten:

Sigmar. Hermann. Flavius.

Flavius.

Mein Vater, es wird spåt.

Wie tommis, daß man noch nicht in Varus Lager geht?

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Mein Vater,' ich bin deutsch, doch häß ich Rom auch nicht:

Sigmar.

er Nom nicht hassen kann, kann nicht die Deutschen

lieben:

Bas theilest du dein Herz? Sey treu mit ganzen Trieben, Sey römisch oder deutsch! Jeßt wähle deinen Freund; Rom, oder beinem Volt sey günstig oder feind!

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