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diesen neugebildeten in Verbindung trete und den ersten Anstoss zu ihrem Uebergang in Nervengewebe gebe.

Stannius hatte die Nervenfasern des Petromyzon sämmtlich für marklos erklärt. Auch Reissner fand in denselben kein eigentliches Nervenmark, jedoch in vielen Fasern einen Zwischenraum zwischen Scheide und Axencylinder, der doch von einer eigenthümlichen, vielleicht mehr wässrigen Substanz ausgefüllt werden müsste. Schneider beschreibt (p. 240) Fasern von eigenthümlichem Verlauf aus der Haut der Nematoden, die die Bedeutung von Nervenfasern haben könnten.

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III. Compacte Gewebe.

1. Knorpelgewebe.

M. Wilckens, Zur chemischen Constitution des Knorpelgewebes. Zeitschr. für wissensch. Zoologie. Bd. X. Hft. 4. p. 467..

C. Trommer, Zur chemischen Natur der wahren oder chondrogenen Knorpel und der Knochen- oder collagenen Knorpel. Archiv für patholog. Anatomie und Physiol. Bd. XIX. Hft. 5. 6. p. 554.

M. Schultze, Zur Frage über die sogenannte künstliche Umwandlung chondrogenen Knorpels in collagenen. Ebendas. Bd. XX. Hft. 3. 4. p. 370. A. Milne-Edwards, Etudes chimiques et physiologiques sur les os. des sciences naturelles. 4e sér. T. XIII. p. 113.

Ann.

H. Müller, Ueber verkalkte und poröse Kapseln im Netzknorpel des Ohrs. Würzb. naturwissensch. Zeitschr. Bd. I. Hft. 1. p. 92.

Friedleben's interessante Beobachtung, dass chondrogene Knorpel, wenn man sie nach Art der zu extrahirenden Knochen mit Salzsäure digerirt, eine collagene Beschaffenheit annehmen, hat mancherlei Anfechtungen erfahren. Milne-Edwards widerspricht geradezu den von Friedleben constatirten Thatsachen: Knochen- und Knorpelstücke, die er in demselben Gefäss mit Salzsäure macerirt hatte, lieferten, der erstere Glutin, der andere ein charakteristisches Chondrin. Wilckens macht auf die Unterschiede in der elementaren Zusammensetzung des Leims und Chondrins, namentlich auf den Schwefelgehalt des letzteren, aufmerksam. Mit Salzsäure digerirtes Chondrin zeigte ihm allerdings keine der Reactionen, die das Chondrin vor dem Leim auszeichnen, aber auch keine Reaction gegen Galläpfelaufguss. Trommer bestätigt, dass der im angesäuerten Zustande gekochte wahre Knorpel wie Leim reagirt; wurde aber der chondrogene Knorpel vor dem Kochen vollständig

entsäuert, wozu nach dem Auswaschen noch Behandlung mit einer sehr verdünnten Aetzammoniaklösung erforderlich ist, so zeigte die Auflösung nur chondrogene Reactionen, während die Auflösung des in gleicher Weise von Säure befreiten Knochenknorpels die collagenen Reactionen beibehält. Schultze endlich weist auf eine früher von ihm mitgetheilte Beobachtung hin, wonach sich der mit verdünnter Kalilauge digerirte ächte Knorpel, nach vollständiger Entfernung der Kalilauge, wie Knochenknorpel verhielt. Er ist der Meinung, dass diese durch Kali bewirkte Veränderung dieselbe sei, wie die, welche Friedleben und Trommer durch Einwirkung der Säure erzielten, und dass es sich hier um Zersetzungsproducte handle auf We egen, die der Organismus während des Lebens nicht einschlägt. Ohnehin gehört nach den jetzt gültigen Ansichten über die Verknöcherung, da man annimmt, dass der ächte Knorpel aufgesogen und die knorplige Grundlage des Knochens neu abgelagert werde, der Uebergang der Chondrin- in Leimgebende Substanz nicht mehr zu den physiologischen Problemen.

H. Müller traf im Ohrknorpel eines Hundes verkalkte Kapseln an in Gruppen von 4 bis 12. Die Wände der Kapseln waren sehr dick; die Verkalkung ging von den innersten (jüngsten) Schichten aus. Häufig war auch die faserige Grundsubstanz mit Kalk imprägnirt, in körniger oder klein drusiger Anordnung. Zuletzt wurde auch die Zwischensubstanz grösserer verkalkter Kapselgruppen homogen und es stellte dann das Ganze einen in den Knorpel eingesprengten Kalkkörper mit drusiger Oberfläche dar. In dem Ohrknorpel eines anderen Hundes war eine innere, 0,005-0,006 Mm. mächtige Zone der Kapseln von feinen, radiären Porenkanälchen durchzogen. In demselben Knorpel war eine Kapsel mittelst einer in der Mitte durchbrochenen Scheidewand unvollkommen in zwei Hälften getheilt; in der Oeffnung der Scheidewand steckte der schmale Theil einer biscuitförmigen, also wahrscheinlich in Theilung begriffenen Zelle, über deren Kern sich nichts ausmachen liess.

H. Müller empfiehlt den Nickhautknorpel des Hundes, um Knorpelkapseln mechanisch zu isoliren.

2. Knochengewebe.

Milne-Edwards, Ann. des sc. nat. T. XIII. p. 113.

A. Friedleben, Ueber den Werth der Wasserbestimmung des Knochengewebes in physiol. und pathol. Hinsicht. Archiv der Heilkunde. 1861. Hft. 2. p. 139.

Ders., Beitr. zur Kenntniss der physikal. und chem. Constitution wachsender und rhachit. Knochen. Wien. 8.

H. Müller, Ueber Sharpey's durchbohrende Fasern im Knochen.

naturwissensch. Zeitschr. Bd. I. Hft. 3. 4. p. 296.

Würzb.

A. Kölliker, Ueber die grosse Verbreitung der perforating fibres von Sharpey. Ebendas. p. 306.

Lieberkühn, Archiv für Anatomie. Hft. 6. p. 824.

Bourguet, Mém. sur les régénérations osseuses. Comptes rendus. 6. Août.
L. Ollier, Rech. expérimentales sur les greffes osseuses. Journ. de la physiol.
Janv. p. 88.

Berruti, Sulla genesi e reproduzione delle ossa. Giorn. dell acad. med. chir.
Torino. 1859. Vol. XXXV. p. 30. 112.

Kölliker, Würzb. naturwissensch. Zeitschr. Bd. I. Hft. 1. p. 16.

Ders., Ueber den Bau der Säge des Sägefisches. Ebend. Hft. 2. p. 144.
G. Rainey, Some further experiments and observations on the mode of
formation and coalescence of carbonate of lime globules. Quarterly
Journ. of microscop. science. 1861. Jan. Journ. p. 23.

Mit Recht beklagt Friedleben (Archiv für Heilk.), dass die gewohnte Methode der Analyse der Knochensubstanz einen wichtigen Bestandtheil ausser Acht lasse, den Wassergehalt, der ohne Zweifel veränderlich und nicht ohne Einfluss auf die Lebenseigenschaften der Knochen ist. Doch hat diese Vernachlässigung ihren Grund sicherlich nur darin, dass die Chemiker es unthunlich fanden, die Bestimmung des Wassergehaltes in der Art zu bewerkstelligen, dass dadurch vergleichbare Resultate gewonnen würden. Der verschiedene Reichthum der Knochen an Blutgefässen und Mark giebt bei der Bestimmung ihres Wassergehaltes einen so bedeutenden Ausschlag, dass dagegen die Differenzen des etwa in die Knochensubstanz imbibirten Wassers verschwinden müssen, und SO lehrt die chemische Operation kaum mehr, als wir mit leichterer Mühe, durch Vergleichung der Knochenstructur, erfahren. Wenn Friedleben den spongiösen Knochen wasserhaltiger fand, als den compacten, so ist dies nur ein anderer Ausdruck für die Thatsache, dass im spongiösen Knochen die Mark- und Gefässhaltigen Lücken vorherrschen. Aus diesem Grunde können wir auch den Vergleichungen des Wassergehaltes der Knochen in verschiedenen Lebensaltern nur geringen Werth beimessen, wenn nicht zugleich auf das Verhältniss der Markräume zur eigentlichen Knochensubstanz Rücksicht genommen wird. Der Verf. kömmt (durch Analysen von Knochen von Hunden) zu dem Resultat, dass die Wassermenge im embryonalen Knochen sich bis zur Geburt vermindert, nach der Geburt wieder zunimmt bis zu dem Zeitpunkt, wo freiere, selbstständigere Bewegungen ausgeführt werden (zwischen der 3-6. Lebenswoche) und dann bis zur Pubertät stetig abnimmt.

Minder auffallend, wiewohl immer noch merklich, ist bei der Analyse der trockenen und entfetteten Knochensubstanz

die Gegenwart der den Knochen durchziehenden Weichtheile, die als organische Substanz in Rechnung kommen. Ich habe hierauf schon in meinem Handb. d. allg. Anatomie hingewiesen und die Schwankungen, die in dem Verhältniss der Kalksalze zur knorpligen Grundlage beobachtet worden sind, aus der Beimischung des vertrockneten Inhalts der Mark- und Knochencanälchen erklärt, der durch keine Procedur entfernbar ist. Milne-Edwards führt denselben Gedanken aus und hält es demnach, trotz der veränderlichen Proportion, die die Analysen ergeben, für möglich, dass die Verbindung der Kalkerde mit dem Ossein, wie er mit Robin und Verdeil den Knochenkorpel nennt, eine stöchiometrisch bestimmte sei. Uebrigens fand Milne-Edwards, im Widerspruch mit Rees, die Knochen des Unterschenkels etwas reicher an Kalksalzen, als die Knochen des Vorderarms, wie aus folgender Tabelle erhellt:

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Bei Thieren, die sich ihrer symmetrischen Extremitäten gleichmässig bedienen, haben die entsprechenden Knochen beider Körperhälften fast genau die gleiche Zusammensetzung; beim Menschen enthalten die Knochen der rechten Seite ein Uebergewicht an Salzen:

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Die Unterschiede sind gering, zeigen sich aber beständig in demselben Sinne. Mit dem Alter beobachtete Milne-Edwards, in Uebereinstimmung mit v. Bibra, eine Zunahme der Kalksalze. Friedleben (Beitr. p. 71) gewann als Durchschnittszahl für die Schädelknochen in der

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wonach also für die verschiedenen Abschnitte der ersten Kindheit sich ein Schwanken zeigt, welches in den einzelnen Zeitabschnitten selbst noch auffallender ist. Noch bis zum zweiten Jahre nimmt nach Friedleben die Menge der Salze in den Schädelknochen durchschnittlich ab und erst im Knabenalter erreicht sie eine dem späteren Stande nahe kommende Höhe. In der Diaphyse der Röhrenknochen nehmen während der ersten Kindheit die Salze an Menge ab und erst im Knabenalter wieder zu; in den spongiösen Knochen sinkt ihre Menge stetig. In den Rippen nehmen die Salze während des Fötallebens zu (bis zu 63,887%); nach der Geburt nehmen sie ab; das Mittel, mit nicht unbedeutenden Schwankungen, beträgt im 1-3. Monat 55,522 %, zwischen dem 6. und 7. 56,663. Milne-Edwards dehnte seine Untersuchungen auch auf das Verhältniss der kohlensauern zur phosphorsauern Kalkerde aus. Danach wächst mit dem Alter die Menge des kohlensauern Salzes:

Schenkelbeine von Katzen derselben Tracht:

Neugeboren. 3 Wochen alt. 2 Monate alt. 4 Monate alt. Phosphors. Kalk 54,87

Kohlens. Kalk

Organ. Materie

56,3

56,8

56,3

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Schenkelbeine von Hunden derselben Tracht:

Neugeboren. 1 Monat alt. 3 Monate alt.

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Bei Kindern stieg die Ziffer des kohlensauern Kalks nicht über 6,07%; bei Erwachsenen betrug sie im Mittel 8-11%. In der spongiösen Substanz war ihre Menge beträchtlicher, als in der compacten:

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Ein ähnliches Resultat ergab die Vergleichung der compacten und spongiösen Substanz des Schenkelbeins vom Ochsen, so wie damit auch v. Bibra's zu gleichem Zweck unternommene Analysen übereinstimmen.

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