Bernardo Taffo. (Vater des berühmten Heldendichters, Torquato Tafs fo, und durch verschiedene prosaische, meistens kritische, Schriften noch rühmlicher bekannt, als durch seine Gedichte, unter denen sich jedoch manche durch Korrektheit des Ausz drucks, und Stärke des Gefühls, auszeichnen. Seine Les bensumstände haben, wie die seines Sohns, viel Merkwürz Diges. Folgendes Sonnett schrieb er, als er, wegen seiner Anhänglichkeit an den Fürsten von Salerne, von dem Kaifer für einen Rebellen erklärt, und fein Vermögen konfiscirt wurde.) Quefto fol ti reftava, iniqua è dura Bernardo Annibale Annibale Caro. (Einer der besten Dichter des blühendsten Zeitrunkts, geboren 1507, geftorben 1566; am berühmtesten durch seine schöne Ucbersehung der Virgilischen Aeneis. Giov. Guis diccioni, Bischof, und nachheriger Statthalter von Anco na, dessen, im Jahr 1541 erfolgter, Tod nachstehendes Son nett veranlaßte, war selbst Redner und Dichter.) Guidiccion, tu fei morto? tu, che folo Quando a me torni, od io quando a te vegno? Con più tranquillo, o men turbato affette Giov. della Giov. della Casa. (S. von ihm oben unter den Epigrammendichtern. Dieß Sonnett von ihm bat einen sehr ernsten, eindringlichen Ton.) 0 fonno, o della queta umida ombrofa Ducci. Pucci (Antonio Pucci, ein Florentiner, geboren um 1360, gestorben 1373, gehört zu den frühesten Verfassern scherzhaf ter und satirischer Gedichte in italianischer Sprache. Eine fehr gute Uebersehung dieses seines burlesken Sonnetts findet man in Hrn. Schmitt's italiänischer Anthologie, Th. 1. S. 82.) SONETTO BURLESCHO. Jo fui ier fera, Adrian, sì chiaretto, Là dove Paol vende il vin Trebbiano, Scarz Scarro n. (Paul Scarron, geboren zu Paris 1610, gestorben 1660; ein Dichter der, in Rücksicht auf sein Zeitalter, ims mer noch Aufmerksamkeit verdient, und in der niedrig komiz schen, oder burlesken Gattung vorzüglich glücklich war. Im Ganzen sind seine größern, poetischen Arbeiten, z. B. sein Virgile Travesti, freilich ermüdend; und wer Blumauer's travestirte Aeneis kennt, läßt ihn gern ungelesen; indeß stes chen doch in diesen sowohl, als in seinen kleinern Gedichten, manche sinnreiche, naife, und wirklich wißige Gedanken hers vor. Folgendes durch den Abfall vom Feierlichen und Ers habnen aufs Gemeine und Niedrige ganz belustigende Sons nett führt Lessing (Verm. Schr. Th. I. S. 159.) als ein Beis spiel an, daß in epigrammatischen Gedichten ein plöglicher, unerwarteter Sprung von Groß auf Klein, oder von Schwarz auf Weiß, den die bloße Einbildung thun muß, allerdings angenehm sein, und wenigstens den Mund in Falten ziehen könne, wenn nur ünfre Empfindung nicht besøndern Theil daran nimmt. „Der Poffe, sagt er, thut seine Wirkung. Gleichwohl ist auch hier der Sörung nicht völlig unvorberei tet. In der pompdsen Erwartung mangelt es nicht ganz an burlesken Ausdrücken, durch die wir unmerklich auf ihn ansegen; und, mag er doch gerathen, wie er will; wir fols len ja nur lachen.“ Er bemerkt dabei noch, daß das Original dieses Sonnett's das Epigramm eines alten unbes kannten Dichters zu sein scheine, welches Barth (Adversl. L. XXXVI. c. 11.) zuerßt bekannt gemacht hat. Ich würde es hieher sehen, wenn ich nicht keuscher Ohren und Augen zu schonen hätte.) Superbes monumens de l'orgueil des Humains, Pyramides, tombeaux, dont la vaste structure |