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Godingt,

G d e k i n g k.

(Die Gattungen der Erißitel und der lyrischen Voefie find es zwar, worin Hr. Leopold Friedrich Günther Göckingt, geboren 1745, jegt Kriegs- und Domånenrath zu Magde: burg, fich den größten Dichterruhm erworben hat; aber auch feine Sinngedichte machen der Feinheit, Stärke und Erfindfamkeit seines Geistes Ehre.)

Kritik über ein Drama.

Herr Tragiskribar wähnt,
Sein Drama hab' uns sehr gefallen;
Denn, spricht er, keiner pfiff von allen.
Doch, wer kann pfeifen, wenn man gåhnt?

Der Redner.

Und bote man mir zehn Dukaten

Für eine Red'; ich hielte dennoch keine!

So sagte Star; doch hielt er für zwei Pfenning etne,
Als ihn zwei Bettler jüngst um die zwei Pfenning bas

ten.

An

An einen jungen Kritikus,

Du sollst mir dein Pätent nicht zeigen;

Ich weiß, zum Kritikus kann Jeder sich erhöhn.
Darin indessen bin ich eigen:

Ich wünschte deinen Bart zu sehn.

Kretschmann.

(Hr. Rarl Friedrich Kretschmann, Advokat zu Zits tau, wo er im Jahr 1738 geboren wurde, zeigte sich am glänzendsten in dem Charakter des Barden Rhingulph. Unter feinen kleinern, lyrischen und epigrammatischen Stü cken aber findet man gleichfalls viele, die sich durch Neuheit, Wahrheit und Feinheit ihres Sinnes und Ausdrucks `empfehlen.)

An einen Geizigen,

-

Was weinst du, wirchlicher Sirpal?
Weil dich dein eigner Sohn bestahl?
Wie? wußtest du nicht lange schon,
Der Diebstahl sei des Geizes Sohn?

An

Godingt.
Kretsch

mann.

Kretsch

mann.

An die Kunstrichter.

Ein Lob, das alle Fehler uns verschweigt,
Ist, wie der fette Frühlingsregen,
Der allzu stark die Felder såugt;
Er tödtet sie durch Segen,

Die Tadel, die an Galle reich,
Nur zu beschämen suchten,

Sind schloßenvollen Wettern gleich;

Sie stürmen Saten ein, anstatt sie zu befruchten.

Ein Lob, zu rein für Schmeichelei,

Erweckt uns, wie die Flur der Mai;

Und Wahrheit ohn' Erbittern

Ruft unsre Kraftempor, gleich fruchtenden Gewittern.

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2. Madrigale.

Man hat von diesem Worte mehrerlei Ableitungen, worz unter die aus der Provenzalsprache, worin Mandre einen Schäfer bedeutete, die meiste historische Wahrscheinlichkeit` hat. Die lehte Sylbe scheint dann von dem alten deutschen Worte Gall herzukommen, welches so viel als Laut, Schall, bedeutet, und in den Wörtern gallen und lachtigall, noch übrig ist. Ursprünglich waren übrigens die Madrigale nie unter sechs, und nie über eilf Zeilen lang, und beftanden aus lauter gleichen eilffylbigen Versen. In der Folge aber wich man von beiden Vorschriften ab. Die Bestimmung zum Singen aber, und die lyrische Form, blich ihnen. Verglis chen mit dem Sinngedichte, unterscheidet sich das Madrigal vornehmlich dadurch, daß es mehr einen feinen und gefälligen, wie dieses einen finnreichen und auffallenden, ausdrückt. Boileau charakterisirt es daher so:

Le Madrigal plus fimple et plus noble en fon tour,
Refpire la douceur, la tendreffe et l'amour.

Und so findet man es, zwar nicht dem Nainen, aber doch der
Sache nach, auch bei vielen neuern Dichtern; und selbst die
meisten Stücke der griechischen Anthologie 'find, in diesem
Verstande, wahre Madrigale.

Pe

Madrigale.

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Petrarca.

(S. Th. I. S. 146. Die italianischen Kunstrichter pflegen das ältere Madrigal von dem neuern zu unterscheiz den. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der äußern Form; und das åltere ist eigentlich, seinem ganzen Baue nach, vollkommen lyrisch, und als eine einzelne Stanze øder Strophe des Liedes øder Canzone anzusehen. Von dieser Art sind auch die Petrarchischen, die daher auch von den Herausgebern seiner Gedichte unter die Rubrik der Canzoni gebracht sind. Es giebt ihrer nur vier.)

Perche al vifo d'amor portava insegna,
Moffe una pellegrina il mio cor vano;
Che ogn'altra mi parea d'onor men degna:
E lei feguendo iu per l'erbe verdi,
Udi dire alta voce di lontano:

Ahi quanti paffi per la felva perdi!
Allor mi strinsi all'ombra d'un bel faggio
Tutto penfofo; e rimirando intorno,
Vidi affai perigliofo il mio viaggio,
E torna' indietro quafi a mezzo il giorno.

Cor

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