Gifete. Er giebt ihm ein Gesch, nach dem er alles wieget, Aemilius der Held, der Muth mit Wih verband, gen, So römisch er auch war, sich wieder zu vergnügen. Hått ihn auf diesem Mahl ein Philosoph gesehen; Er hatte wohl gesagt: will der den Krieg verstehen? So weibisch in der Luft? Und doch ein Held im Streit? Dort gilt nur Muth und Rath, und nicht die Ueppigs teit. Der Grieche selbst erstaunt, der erst ihn in Gefah ren, Mit Blut bedeckt gesehn, wie die erschrocknen Schaa: nicht, Hier lernt er dieses Denkt er und steht bestürzt. Jedoch der Römer spricht: Lehrt mich, wie man zum Kampf ein Kriegsheer schrecks Und auch ein Mahl ersinnt, das dem Geschmack ges fällt. Hat Hat dieser Held wohl recht? Dann würden ja die Den göttlichen Geschmack der Jugend nicht verweisen, Und dennoch ist es wahr: die ewigen Gefeße, Sind gut, und schicken sich für einen jeden Stand, Gewöhnt sich endlich doch der Mathematikus, Der Geist, der im Horaz der Nachwelt Lob erhält, Der Weise lernt von ihm, wie Wahrheit jeden Und ewig Wahrheit bleibt, auch dann, wenn man sie zieret, Gifete. Gisele. Daß sie nicht siegen wird, wenn man sie nicht versteht, Und daß nicht jeder Geist in Fesseln zu ihr geht. Die Wahrheit finden kann, daß er sie sucht nicht reut; get, Mehr, als man sagen muß, und doch nichts unnüß sas Und, wenn man jeden Sag in seine Klarheit stellt, von Creuz. (Friedrich Karl Kasimir Freiherr von Creuz, gebor. 1725, gest. als Reichshofrath und Heffenburgischer geheimer Rath, 1770, verrdth in seinen Poesien den durch Nachdens ken und metaphysische Forschung gendhrten Geist, der auch in seinen prosaischen Schriften, besonders in seinem Versuch über die Seele, sichtbar ist. Unter seinen Lehrgedichten ist das über die Gräber das ausführlichste, und im Ganzen fowohl den LuErezischen Gedanken, als dem Versuche vom Menschen, vorzuziehen. Nur vermißt man lichte Ordnung, Deutlichkeit und natürliche Verbindung in seiner Gedankenfolge; und seinen, oft sehr harten und schwerfålliz gen,, Versen mangelt Leichtigkeit und Eleganz. Auch ́ermů. det der allzu anhaltende schwermüthige Ton.) Die Gräber. (Gef. 1.) von Creuz. Hier ist der Ort, wo einst der Leidenschaften Wuth Bach, Stürzt dort ein lauter Strom. Und Glück und Ungeż mach Ruhn hier in Einem Schooß beisammen: Wie Schwestern, die von Einer Mutter stammen, Und Kinder der geheimen Vorsicht sind. Hier läßt das unpartheyische Verderben Den, dessen Grausamkeit und Neugier Rom vers von Creuz., Wie jenen, welchen Rom der Menschen Lust genannt, Als, ihm gleich angenehme, Opfer, sterben. 1 O! Meer der Sterblichkeit! wer hat dich noch er: gründt? Wie, wenn ein gråßlichs Erderschüttern Von dem erschrocknen Land die neuern Inseln reißt: So fehn wir, wie der Tod, vor dem auch Himmel zits tern, Der Gottheit Hauch, den ewgen Geist, Vom wiederstehnden Körper reißt. Hier, wo die Wolluft sich im vollen Lauf verweis let, Und traurig vor den Gråbern steht; Wo sie einst wie ein Wunsch vergeht, Der ewig unerreichet Dem Schwarm von hundert neuen weichet: Hier liegen in der ruhnden Mitternacht Gedanken, die nur halbgedacht, Der Tod urplöglich übereilet. An diesem schaudervollen Orte Sind Tugenden nicht von der Laster Schicksal frei; In seiner Wuth gleichgültig sind. Hier gehet einsam, ungesucht, verlassen, Mit gleichem Rang geht die Verachtung ihm zur Sei ten Ihm folgt im Wittwenflor der Rest der Eitelkeiten ; Zwist. |