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Sutro. Denn Scharfsinn und Geschmack geht mit dem Wię

im Paar.

Und prüft sein schnelles Thun, und warnt es vor Ges

fahr;

Damit der Einfall selbst, der leichten Blißen gleichet,
Auch blindlings Wahrheit trifft, und nie vom Rechte
weichet.

So strahlt mit vollem Glanz der Künste prächtigs
Chor,

Dieß sanfte Schäferlied, schön bis zum Haberrohr,
Der kühne Heldengeist der stolzen popden,
Den Lorbeer um die Stirn, und neben ihm Trophäen.
In lächelnder Gestalt, mit Dolchen hinter sich,
Der spöttische Satyr, dem Deutschlands Canig glich;
Die Ode, wie im Sprung, gleich Baccchus Priesterins

nen,

Ihr göttlich Spiel im Urm, die Herzen zu gewinnen.
Das Trauerspiel, getaucht in blutiges Gewand,
Das Lustspiel, bürgerlich, die Masken in der Hand.

Get

Gettert.

(Wenn gleich feine Lehrgedichte weder den Vorzug eis nes feltnen philosophischen Tieffinns, noch eines fehr belebs ten und nachdruckvollen poetischen Vortrages haben; so ift ihnen doch der Charakter aller seiner Schriften, Leichtigkeit, Anmuth, und sanfte Ueberredung im vorzüglichen Maaß eis Es sind ihrer sechs: Der Menschenfreund. Der Stolz. Reichthum und Ehre. Der Christ. Der Ruhm. Die Freundschaft.)

gen.

Aus seinem Lehrgedicht; Reichthum und
Ehre.

Wie lange läßt du dich, o Thor, vom Ruhm bes seelen?

Du siehst, er quålet dich, und wird dich ewig quålen
Wie bei des Fiebers Glut den Durst, der dich vers
zehrt,

Der oft genoßne Trank nie stillt und stets vermehrt:
So wird durch allen Ruhm, den man für dich erfindet,
Dein Ehrgeiz nicht gestillt, nur immer mehr entzündet.

Betrachte doch den Ruhm, vielleicht verlöscht die

Glut.

Ift nicht der größte Ruhm ein klein und flüchtig Gut? Ein kleines Gut, sprichst du, wenn eine Welt mich ehrt,

Und, was sie von mir denkt, mich durch Bewundrung
lehret?

O Freund, dieselbe Welt, die deinen Namen preist,
Hat oft in einem Tag ein Wandrer durchgereist,
Was prahlst du mit der Welt? Der kleinste Theil der
Erden

War noch nicht klein genug, von dir erfüllt zu werden.
Der Mann, von dem du denkst, daß er dich schäßtunk
liest,

Weiß warlich vielmal kaum, daß du geboren bist;

Und

Gellert.

Gellert. Und der, auf dessen Gunst du zehnmal stolz geschwer

ren,

Lacht heimlich über dich und zählt dich zu den Thoren.
Doch der Bewundrer Zahl, die dich mit Ruhm ers
freun,

Sei Millionen stark, wirst du drum glücklich sein?
Wer sind die Willigen, die dich zum Wunder machten?
Ists meistens nicht ein Volk, das ich und du verachten?
Hat einer oder zwei, wenn hundert dich genannt,
Zum Lobspruch gnug Geschmack, zum Richten gnug
Berstand?

Sei stolz! Zehn lobten dich; allein von eben diesen
Ward, sei nicht långer stolz, bald darauf ein Geck ge

priesen.

„Sind denn nicht Kenner da? Was sagen die von
mir?"

Sie loben dich. Noch mehr, sie sind entzückt von dit.
An dir hat unsre Zeir den feinsten Geißt bekommen,
Du bist der klägste Kopf; sie selber ausgenommen!
Fast jeder, der dich lobt, belohnt sich für den Dienst,
Und ist sich ingeheim, was du zu sein ihm schienst.
Dein Kenner ist wie du, hat göttlich schöne Gaben,
Doch auch, wie du, den Stolz, sie nur allein zu he
ben.

Viel rühmen dich. Warum? Aus Ueberzeugung?
Nein!

Man lehrt durch Höflichkeit dich wieder höflich sein.
Warum hat sich Krispin so vielmal schon erhoben?
Er wird dein Lob, um sich der Welt selbst einzuloben.
Der Redner rühmet dich; nicht, weil du's würdig
bist,

Nein, um uns darzuthun, daß er ein Redner ist.
Hier spricht ein Tisch von dir. Wie? schäßen dich die
Blöden?,

O! nein, sie wollten jest nicht mehr vom Wetter reden.
Sarkaft lobt heute dich; warum? dächtst du das wohl?
Damit sein künftger Spott mehr Eindruck machen soll.

Ge

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Geseßt, daß Tausend sich im Ernst für dich erklås, Gellert.

ren, :

Gesezt, dein Ruhm ist groß; wie lange wird er währ

ren?

Ein Herz, das diesen Tag bei deinem Namen wallt,
Bleibt oft den folgenden bei deinem Namen kalt.
Man wird es heimlich satt, dich immer hoch zu achten,
Und hört schon denen zu, die dich zu stürzen trachten.
Entgeht ein Sterblicher wohl je der Tadelsucht?

Ist nicht des andern Neid selbst deines Ruhmes
Frucht?

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Der Kluge wird an dir bald wahre Fehler merken,
Und mit erdichteten wird sie der Neid verstårken.
Man hört den Spotter an, und liebt ihn noch dazu
Denn daß du Fehler hast, gehört zu unsrer Ruh.

So sicher ist der Ruhm der Helden und der Weis

fen.

Und um ein solches Gut willst du dich glücklich pret fen?

Du sammelst, was dich flieht, mit Müh und Zittern
ein,

Und wenn du's endlich hast: so ist es doch nicht dein.
Soll man für so ein Gut, noch eh man es besessen,
Dann auch, wenn mans befißt, des Lebens Ruh ver:
geffen?

Erfahrung und Vernunft, o! steht uns beide bef!
Macht von der Ehrsucht uns, wie von dem Geldgeiz

frei!

Nicht Ruhm noch Ueberfluß kann unsre Wünsche stils
len;

Von beiden steht auch keins allein in unserm Willen.
Was beides unserm Geist gab und zu geben schien,
Rührt seine Fläche nur und dringt nicht selbst in ihn.
Ein Gut, das glücklich macht, muß, solls mich wahr
entzücken,

Nicht unbeständig sein, und für den Geist sich schicken.
Habt Wollust, Ruhm und Macht; ihr habts; und
wünscht noch mehr;

Noch immer bleibt ein Theil in eurer Seele leer.

Und

Gellert.

Und dieser leere Theil für wen ist er beschieden?
Tugend! giebst denn du vielleicht dem Herzen Frie

den?

Ja! Mensch erwirb dir sie: so wirst du ruhig sein,
Sei weise, lieber Freund, schränk die Begierden ein.
Wahr ists, die Kunst ist schwer, sich selber zu besiegen:
Allein in dieser Kunst wohnt göttliches Vergnügen.
Dein Wunsch ist Ueberfluß; doch eh du ihn noch
stillst,

Verfliegt ein Leben schon, das du genießen willst.
Was suchst du viel? O lern, was du nicht brauchest,
meiden,

Und was du hast, genieß. Die Welt ist reich an Frew
den;

Du aber bist zu schwach, die Freuden auszuspåhn,
Und glaubst, wo tausend sind, kaum eine nur zu sehn.
Gönn jedem gern sein Glück; lern vortheilhaft empfin:

den

Und in der andern Glück ein Theil von deinem finden.
Dem warf die Schickung viel, dir aber wenig zu.
It jener glücklicher, der reicher ist, als du?

Du denkst's, und lügest dir. Steig glücklich auf die

Thronen,

Du wirst des Thrones Glück doch fühllos bald gewoh;

nen,

Und sehn, daß jener dort, den eine Hütt' umschließt,
Der wenig hat und braucht, drum noch nicht elend ist,
Und oft, wenn ihn ein Quell nach strenger Arbeit kühs

let,

Mehr Wolluft bei dem Quell, als du beim Weine fühe

let.

Entbehrt er eine Luft, die dir der Neichthum schenkt:
So trånkt ihn das auch nicht, was dich als Reichen

frånkt.

Such solche Freuden auf, die still dein Herz besee

len,

Und, wenn du sie gefühlt, dich nicht mit Reue qu&

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