3 app i. (Die wenigen, aber größtentheils durch viele Empfindung und Annehmlichkeit befeelten Gedichte des Advokaten Giovambattista Zappi, der zu Rom im Jahr 1719 ftarb, find zugleich mit denen von seiner Gattin, Faustina Mas vatti, und andern Mitgliedern der Arkadischen Gesellschaft, zum öftern gedruckt. Ich habe davon die achte Ausgabe vor mir, die zu Rom, 1757, in zwei gr. Duodezbånden herauskam. Nachstehendes Madrigal (denn unter dieser Nubrik find die besten Sinngedichte der Italiåner aufzusuchen,) ist die Nachahmung folgendes lateinischen Epigramms vom Hieronymus Amaltheus: (S. Deliciae CC Poetar. Italer、 Vol. I. p. 71.) Lumine Acon dextro, capta eft Leonilla finiftro, Et potis eft forma vincere uterque deos. Mit glücklicher Kürze überseßte es von Rleist: Du mußt, o kleiner Lykon, dein Aug' Agathen leihn:- Manca ad Acon la deftra, a Leonilla La finiftra pupilla; E ognun d'effi è bastante. Vincere i numi col gentil fembiante: Così tutto l'onore Ella avrà di Ciprigna, e tu d'Amore.. Jappi. Marot. Marot. (Clement Marot, geboren 1495, gestorben 1544, ist ge wissermaßen als Vater der bessern französischen Dichtkunst anzusehen. Am berühmtesten hat ihn seine in Gesellschaft des Beza verfertigte poetische (oft freilich sehr unpoetische) Uebersezung der Psalmen, und deren Einführung beim frans zdfisch-protestantischen Gottesdienste gemacht. Den größten Wehrt aber haben manche seiner kleinern Gedichte, wegen ihrer einnehmenden Naivetåt und angenehmen Wendung. Einige davon sind von Góg mit vielem Glücke nachgeahmt worden.) A Selva et à Heroet. Demandez vous, qui me fait glorieux? Sur un Baifer. Un doux Nenni avec un doux foûrire D'avoir trop dit je voudrois vous reprendre, Madrigal. Amour trouva celle qui m'eft amère; Et j'y étois, j'en fçais bien mieux le conte. Bon Bonjour, dit-il, bonjour, Venus ma mere! (Ein Zeitgenosse Marot's, der weniger Talent, aber mehr Geistesbildung besaß, war Nelin de Saint Gelais, der zu Paris im Jahr 1558 starb. Seine Einngedichte, worunter folgendes die Wendung einer kleinen Erzählung hat, empfehlen sich durch treffenden Wiß; und seine übrigen kleinen Poesien haben viel Feinheit und Leichtigkeit; vors nehmlich seine Madrigale, die er zuerst unter die Franzosen einführte, und charakteristischer bearbeitete, als die ältern Italiåner, bei denen sie mehr das waren, was man gemeis niglich unter Epigramm versteht.) Un Charlatan difoit en plein marché, Gombaud. Gombau'd. (Auch. Jean Ogier de Gombaud, der im Jahr 1666, in einem fast hundertjährigen Alter, zu Paris ftarb, verdient unter den åltern Dichtern der Franzosen, einiger kleinery Stücke von gefälliger Wendung wegen, ausgezeichnet zu werden.) Vifite Contrainte. Une fois l'an il me vient voir; Bienfait publié. Si Charles par fon credit Les Amis. Mille fois ils m'ont tout promis; May Maynard. (François Niaynard, geboren 1582, gestorben 1646, war in seinen kleinern Gedichten oft sehr glücklich, die einen leichten und dabei sehr geründeten Ausdruck haben. Bei seinen Epigrammen hatte er sich selbst einige ångftliche mechanische Vorschriften, nach Art der Fesseln des Sonnetts, auferlegt. Das zweite der folgenden beiden Beispiele (übers sezt von Götz, Th, I. S. 135.) verdiente den Ruhm, den es noch immer behauptet hat, aber nicht die kalte Abfertigung des Kardinals Richelieu, für die sich Naynard hernach durch mehrere bittre Epigramme und Sonnette zu råchen fuchte.) Maynard. |