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Mas Niemand je bei kaltem Blut,

Im Fieber oft, im Jachzorn meistens, thut! 18)
Was Tugendfreunde mehr, wie Molch und Natter flier
hen; 19)

Was Eset tragen, Pferde ziehen; 20).

Was ohne Zähne Eisen frißt; 21)
Und was der armen Hammelsrippen
Zu Wien alltäglich Schicksal ist; 22)
Ein Opfer von bezahlten Lippen,

Das mancher Rabe schon mit seinem Fraß gebüßt; 23)
Womit man insgemein erzwungnes Lob beschließt; 24)
Ein Zeug zu leichten Sommerkitteln; 25)

Und einen von den Sippschaftstiteln,

Der manchen Hausroman schon überschleiert hat; 26)
Sucht noch den Namen auf von einer schönen Stadt
Im Schweizerland, die stets viel manufakturirte; 27)
Und eines Herrn, der einst zu Syrakus regierte; 28)
Und den gemeinsamen, den eine Zauberin
In Tausend Einer Nacht getragen, 29)
Und zu Lyon die schöne Seilerin, 30)
In deren Stricken einst viel tapfre Herzen lagen.
Dann rathet, wie der Patriarche hieß,

Der sich in seinen alten Tagen

Von seinen Töchtern noch zum Narren machen ließ. 31)
Und nun genug! Ich meines Orts, ich finde,
Mir wird bei diesem Spaß ein wenig gåhnerlich,
Nur Eins noch, eh ich wieder schwinde:

Mein Ganzes ist ein leichtes Spiel der Winde,
Und jener Sybarit 32)

ihr mich!

G 4

Doch, still! sonst habt

8.

18) Toben. 19) Laster. 20) Last. 21) Rost. 22) Auf
dem Roft gebraten zu werden. 23) Lob. 24) Aber.
25) Bast. 26) Base. 27) Basel. 28) Belon. 29) Las
be. 30) Louise Labe', genannt la belle Cordiere. 31)
Lot. 32) beschwerte sich, daß er nicht habe schlafen kön
nen, weil ein Rosenblatt auf seiner Matrage gefaltet
gelegen sei,

Wieland.

Bouts-rimés..

8.

Bouts-rimé s.

Endreime pflegt man sie im Deutschen zu nennen. Die mehr schwere, als sehr verdienftliche Kunst, sie zu verfertis gen besteht darin, daß man die Reime, die von einem andern ganz willkührlich zusammengestellt werden, denen es absichts lich an aller Beziehung des Sinnes fehlt, und wozu gemeis niglich die schwersten und ungewöhnlichsten gewählt werden, - auf eine leichte und geschickte Art auszufüllen wiffe. ́ Auf der Stelle, wo diese Fertigkeit ausgeübt wird, und als gesellschaftliche Beluftigung, hat ein gelungener Versuch dies ser Art natürlicher Weise mehr Werth, als er hinten nach für den Leser haben kann. In den Werken französischer Dichter, selbst der bessern, findet man häufige Beispiele sols cher Endreime; hier sei es an einem einzigen, sehr glücklich ausgeführten deutschen voy Hrn. Gotter genug, in dessen Gedichten, B. I. S. 297 ff, drei solche Stücke vorkommen, wovon das zweite aus nicht weniger als sechszig Zeilen bes fteht. Die Reimè des folgenden wurden dem Verfasser von einer Dame aufgegeben; und es war ein feiner, glücklicher Gedanke, das eigne Gemåhlde derselben in diesen Rahmen zu stellen.

Gotter.

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Lehrreicher ist ihr Münd, als alle Bücher: Schränke;

Sich selbst genug, sieht sie mit kaltem

Der Schmeichler Huldigung, des Neides

In allem, was sie thut, in Anstand, Gang

und

Herrscht Seele. Neben ihr, was sind die

meisten Weiber?

(Gern sagt ichs laut; doch Wahrheit

macht Verdruß:)

Blut

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Gruß,

OrganisirteTM

Leiber.

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Zwei ehedem bei den französischen Dichtern oft vorkom mende Dichtungsarten, oder vielmehr metrische Formen für Spiele des Wizzes und der leichtern Empfindung. Die Lais bestehen aus kleinen Verszeilen, von denen allemal ihrer zwei mit einem noch kürzern wechseln; und es kommen in ih nen überhaupt nur zwei Reime vor. Die Virclais find hauptsächlich nur durch die größere Länge, und die Sftere Wiederkehr der ersten beiden Zeilen von den Lais verschies den. Man sehe hier von den lehtern eine Probe: Sur l'appui du monde

Que faut-il qu'on fonde
D'éspoir?

Cette mer profonde,

En debris féconde,

Fait voir

Caline au matin l'onde;

Et l'orage y gronde

Le foir.

IV.

Satire n.

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