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über

den Roma n.

Leipzig und Liegniß,
bey David Siegerts Wittwe, 1774.

BIBLIOTHECA

REGIA

MONACENSIS.

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Ich weis nicht recht, aus wel.
chem Gesichtspunkte man
diese ganze Schrift ansehen

möchte, wenn ich diesen Gesichtspunkt nicht
selbst zeigte, und dazu soll nun dieser Vor-
bericht dienen.

Es mag vielen ein sehr dreuster und mig licher Einfall zu feyn scheinen, daß ich eine Art von Theorie für die Romane schreiben will. Wenn sich nicht mancherley Schwie rigkeiten dabey fånden, so dürsten vielleicht nicht so viel Jahrhunderte vergangen, und so viele Romane geschrieben worden seyn, ohne daß nicht irgend ein Grübler auf den Einfall

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Einfall gerathen wäre, über diese Gattung von Schriften nachzudenken, die vorhans denen Werke mit ihrem Zweck und Absicht zu vergleichen, und, nach Anlage der menschlichen Natur, die Mittel anzuzeigen, wodurch man diesen Zweck am sicherften erreichen könne.

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Aber vielleicht hat man es nicht der Mühe werth gehalten, über eine Gattung von Schriften viel nachzudenken, die nur für die Unterhaltung der Menge geschrie. ben ist? - Dies scheint wirklich der Fall zu seyn; aber eben dadurch wird diese Sorglosigkeit strafbar. Sollte man nicht zuvorderst darauf denken, dem größten Theil des menschlichen Geschlechts gefunde Nahrung zu verschaffen?

und auch

Ich bin nicht Willens, nicht fähig, eine vollständige Theorie für eine Gattung von Schriften zu schreiben, die so mancherley Gestalten annehmen kön nen; aber ich halte Bemerkungen über diese Dichtungsart, aus den angeführten Gründen, für sehr nothwendig.

Daß

Daß diese Schriften, weil sie nun einmal die Unterhaltung der Menge sind, nas türlich einen Einfluß auf ihren Geschmack,

und auch auf ihre Sitten gehabt haben, ist wohl unläugbar.

Wir wollen hierüber nicht etwan den Epigrammatisten allein hören, der in Zieg lers Asiatische Banise schrieb:

Mit kühnen, treuen, frommen Rittern,
Verdarb sich der Geschmack von unsern
guten Müttern;

Mit feinerm Wig, empfindungsvollen Scherzen,
Verdirbt man unsrer Töchter Herzen.

Refiners Vorles. zweyte Samml.
. 114.

Was läßt sich von einer Schrift erwarten,
,, in welcher gewöhnlich die Heldinn ein tu
» gendhaft Frauenzimmer ist, das der Ver-
fasser durch allerhand Gefährlichkeiten zu
Wasser und zu Lande herum führt, taus
,, send Versuchungen, zuweilen gar gewalt-
,thätigen Unternehmungen, ausseßt, und
, am Ende durch diese oder jene Peripetie
,, front?

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