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MAR 1 1889

BERICHTE

ÜBER DIE

VERHANDLUNGEN

DER KÖNIGLICH SÄCHSISCHEN

GESELLSCHAFT DER WISSENSCHAFTEN

ZU LEIPZIG

PHILOLOGISCH-HISTORISCHE CLASSE.

1888.

III. IV.

MIT ZWEI TAFELN.

B LEIPZIG

BEI S. HIRZEL.

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Herr Leskien legte einen Aufsatz vor: Zur kroatischen Dialektologie Dalmatiens.

Aus den Erfahrungen, die ich bei einem längeren Aufenthalte in Dalmatien im Laufe des vergangenen Sommers gemacht habe, gebe ich hier einige vorläufige Mittheilungen, ausführlichere und genauere Bearbeitung späterer Gelegenheit vorbehaltend.

Unter den dalmatinischen Inseln bilden Lesina (Hvar) und Lissa (Vis) ein besonderes Dialektgebiet; von der ersteren kommt hier indess wesentlich nur der breitere Theil, westlich von Gelsa (Jelša), in Betracht. Seine hauptsächlichen Eigenthümlichkeiten bestehen in folgenden Lautverhältnissen :

I. Vocale.

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1. Altes, d. h. gemein-serbokroatisches a wird zu einem je nach den Localmundarten mehr oder minder offenen ō, das ich im folgenden mit a bezeichne; es fällt nie ganz mit ō zusammen, z. B. vrag = serb. vrug; prodávat = prodávati, glâvu = glâvu, strah strah, kraj = kralj, bråda = bráda, likår = ljèkâr, dvå = dva, gen. pl. dasåk = dasák[ā], gen. pl. molitåv = mòlitāv[ā]. Von dem gewissermassen mittleren Stande = sehr offenem ō kommen in den Localmundarten verschiedene Abweichungen vor, so wird es in Vrbanj auf Lesina zu einem diphthongischen au oder do, in Comisa (auf der Insel Lissa) zu ō (altes ō dort zu uo).

4888.

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14

=

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2. Viel weniger allgemein sind Umbildungen der älteren Längen ō, ē; ich habe sie nur strichweise beobachtet: auf Lesina wird in der Stadt Cittavecchia Starigrad und in den Dörfern Vrisnik und Vrboska ō zu uo : uon = on, tvuoj tvoj, kuonj *konj (serb. konj; voduon = vòdom; in der Stadt Lissa lautet es wie sehr geschlossenes ō, dagegen in Comisa schon völlig wie u: brud Gen. broda) brôd (Gen. broda), un = on. Das alte ē geht in Cittavecchia ebenfalls in den Diphthong ie über, wie auch in Vrisnik und Vrboska: siest sest, rodie vode, grie gre (er geht); in der Stadt Lissa wird es zu stark geschlossenem, nach 7 hinliegenden ; nach der Aussprache von Comisa klingt es mir ganz wie 7. Doch bemerke ich, dass ein leiser, beim rascheren Sprechen kaum hörbarer diphthongischer Beiklang sich wohl überall bei diesen Längen å ōē einstellt, und dass jedenfalls ō und immer geschlossener sind als die entsprechenden Kürzen. 3. Das alte vokalischer ist nirgends erhalten, sondern geht, wenn kurz in ar, wenn lang in år über, entsprechend den Vertretungen von ά und à durch a und å, z. B. bardo bido, garlo grlo, zarno zino, gen. sg. karvi krvi, arja darco drvo; várba

kår

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==

vŕba, vársa visa, várh

kîv, čáran éårna = cîn cŕna, čår zina, trård tvárda tvrd trŕda.

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=

rdja, vrh.

crv, gen. pl. zar

Es bedarf kaum der Erwähnung, dass zwar in der weitaus grössten Mehrzahl der Fälle die Quantitäten mit den gemeinserbokroatischen übereinstimmen, daneben aber, wie in jedem Localdialekt, auch Abweichungen von dem durch Vuk fixierten Bestande vorkommen, z. B. hier vanka *ranka gegenüber Vuks vầnka hinaus); parvi *prvi, bei Vuk pêvî, more = *more (übrigens auch ausserhalb dieser Inseln sehr verbreitet), bei Vuk more, dārzat *držati, Vuk držati u. s. w., Einzelheiten, auf die ich jetzt nicht näher eingehe.

II. Betonung und Verhältniss von Betonung und Quantität.

A. Hochton und Betonungsarten.

Die Hochtonstelle ist, wie auch sonst in weitem Umfang der eigentlich kroatischen Dialekte, die alte čakavische, wobei immer, wie auch anderwärts, einzelne Aenderungen der ursprünglichen oder älteren Betonung vorkommen können; es heisst also voda, ženu, gorord, hodit u. s. w. Doch ist die Frage nach der Hochton

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