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NACHTRAG

zu den Neuen Mittheilungen über Christian Reuter.

(Oben S. 74 fg.)

1) Bereits im Jahrg. 1887, S. 100 dieser Berichte habe ich mitgetheilt, dass es mir geglückt sei, ein Exemplar der Originalausgabe der Ehrlichen Frau, wie sie bis dahin nur aus den zu den Acten gegebenen Manuscripten erschlossen werden konnte, zu erwerben; leider aber fehlte demselben der Titel. Kürzlich habe ich nun auch ein Exemplar mit Titel erlangt, und vermag nunmehr eine bibliographisch genaue Beschreibung zu geben.

L' Honnéte Femme | Oder die | Ehrliche Frau | zu Plißine, | in | Einem | Lust-Spiele | vorgestellet, | und | aus dem Franzöischen | übersezet | von | HILARIO. | Nebenst | Harleqvins Hochzeit- | und Kind-Betterin- | Schmause. | Schwarzer Strich | Plißine, | Gedruckt im 1695 sten | Jahre.

Vor dem Titelblatt ein Holzschnitt, die Ehrliche Frau mit in die Seite gestemmten Armen, in der Bogenthür ihres Hauses stehend. Auf der Rückseite des Titels die Personen. Dann folgt die Dedication an die Studenten, für sich auf 2 Blättern gedruckt, die signiert sind. Darauf beginnt das Lustspiel, S. 3-80 beziffert, indem das Titelblatt als S. 1/2 gerechnet ward. Der erste Bogen, signiert A, enthält nur 7 Blätter, beziffert 3-14, indem das Titelbild wohl auf diesem ersten Bogen ebenfalls Aufnahme fand. Der zweite Bogen B beginnt mit Seite 17, sodass die Ziffern 14 und 17 aneinander stossen, ohne dass etwas fehlt. Signatur A-E.

Daran schliessen sich die beiden Harlequins-Schmäuse, sign. F-3, beziffert (81)-(1)40. Ihre Beschreibung ist bereits in meiner Abhandlung gegeben.

2) Auch ein Exemplar des letzten Denck- und Ehren-Mahls habe ich erworben, das durch eine Beigabe ausgezeichnet ist, die dem Hirzel'schen Exemplare fehlt. Es ist ein vorgeklebtes, zu Octav zusammen gefaltetes Blatt in 4o.

Zum Gedächtniß der ehrlichen Frau, | Oter | CASTRUM | DOLORIS Frau Schlam- | pampens. Ueber diesem zweiten, lateinisch beginnenden Titel eine Krone, und Beides von zwei gekrümmten Palmenzweigen umfasst, die oben ihren Charakter verlieren und rein decorativ wie in wallende Federn auslaufen. Links davon (vom Beschauer aus gesagt) ein Wappen mit einem gekrönten Hahn auf Schild und Helm; darüber: Väterlicher Linie,

und darüber drei Kreuze. Rechts ein Wappen mit 5 Spatzen im Schilde, auf dem Helm zwei Stäbe, oben mit einer Kugel, die in Flammen zu stehen scheint; oder sollte es eine Frucht sein? etwa Mohn? Mispel? Darüber: Mütterlicher Linie, und darüber wieder drei Kreuze. Unter dem palmenumfassten Titel ein Sarg, mit Leichentuch überdeckt, darunter: Ich ruhe sanft und selig. Zu beiden Seiten (also unter den Wappen) je ein aus Druckerstöcken zusammengesetzter Aufbau, etwa die Schmalseiten eines aufgebahrten Sarges darstellend, auf der Spitze O, unten, als ob es die Füsse darstellen sollte, je zwei O. Endlich unter dem Sarge: Uf Kosten der Seelig-verstorbenen | höchst-betrübten Kindern.

3) Dem jetzt in meinen Besitz gelangten Exemplare der ersten Ausgabe (von dem Text des Gothaer Exemplars abgesehen) des Schelmuffsky fehlt das in meiner Abhandlung S. 592 unter 2 angeführte Doppelkupfer, das schon dort als hierher gehörig angezweifelt ward, weil es auch den lustigen Weinschenken Johannes abconterfeyt, der doch erst 1700 im Graf Ehrenfried eine Rolle spielt. Dafür enthält mein Exemplar zwei Stiche in 8o, die freilich eingeklebt sind, dennoch aber füglich auf dem ersten Bogen können gestanden haben, der sonst nur 6 Blätter enthält. Das erste Bild stellt im Vordergrunde Schelmuffsky dar, seine Schuhe in der Hand, neben zwei Tonnen, auf deren einer steht: Hechtzungen, auf der andern: Bomolie. Aus seinem Munde die Worte: der Tebel hol mer. Im Hintergrunde das Meer, auf dem ein Schiff segelt, ganz hinten eine steile Insel mit Befestigungen, darüber: das Schlofs Agra. Ueber dem Bilde, doch innerhalb der Bildfläche, auf einem Bande: Schelmuffzki Reis-beschreibung. Das zweite Bild, das zu S.. 40 eingeklebt ist, stellt, wie ein oben flatterndes Band sagt, Madame la Charmante dar, eine modisch geputzte Dame mit hohem Kopfputz und Fächer. Im näheren Hintergrunde duellieren sich zwei, im ferneren das Meer mit vier Schiffen, hinter demselben wieder Land, eine steile Küste und gebirgige Landschaft; rechts vom Beschauer am Strande eine Stadt, desgleichen links in den Bergen eine Burg oder Stadt. Die beiden Blätter sind durch über- und untergeklebtes Papier steifer und kräftiger gemacht.

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