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zu geben, möge vorausgeschickt werden, daß von den vierzehn Lustspielen Shakespeares vier in Betracht kommen: Much Ado about Nothing, Love's Labours Lost, Midsummer-Night's Dream und The Merchant of Venice. Sie sind in der Folio unmittelbar hinter einander gedruckt und auf beiden Seiten, wie zur Deckung, von fünf Stücken eingeschlossen, für welche den Herausgebern eigene Handschriften zu Gebote standen, ähnlich wie ein schlauer Händler zweifelhafte Ware mitten zwischen echte schichtet.

A Midsummer-Night's Dream stammt aus Shakespeares erster Dichterperiode und verrät dies in nichts deutlicher als in der peinlich saubern Behandlung des Verses und Reimes. Wir können überzeugt sein, daß überall, wo sich in dieser Beziehung Mängel und Unebenheiten finden, eine Korruption vorliegt.

I, 1, 24 fg. lesen die Quartos und die Folio von 1623:
Stand forth, Demetrius. My noble Lord,

This man hath my consent to marry her.

Stand forth, Lysander*). And, my gracious Duke,
This man hath bewitch'd the bosom of my child.

Schon die zweite Folio hat, allerdings nur richtig konjicierend, das Wort man im letzten Verse gestrichen; neue Herausgeber haben es wieder hergestellt, indem sie der Uebereinstimmung der ältesten Ausgaben ein Gewicht beilegten, das sie nicht hat.

II, 1, 42 steht an Stelle eines fünffüßigen Jambus:
Are you not he? Thou speak'st aright.

Es bedarf einer Einschaltung vor der Frage oder vor der Antwort; Colliers Early Manuscript Corrections haben Fairy, thou speak'st aright; - Indeed oder ein ähnliches Wort würde sich besser in den Vers fügen; die neuen Herausgeber haben eine solche Aenderung als zu kühn gescheut.

II, 1, 144 haben alte und neue Ausgaben:

Not for thy fairy kingdom. Fairies, away!

Sicherlich schrieb Shakespeare:

Not for thy fairy kingdom. Elves, away! Daß der Dichter die Fairies und Elves als identisch behandelte,

*) Daß Stand forth Demetrius und Stand forth Lysander in den alten Ausgaben als Bühnenweisungen gedruckt sind, berührt die zunächst vorliegende Frage nicht.

daran zweifeln, als auch neue und neueste Herausgeber in ihrer Wahl zwischen dem Echten und Unechten sehr unsicher gewesen sind und manchmal eine entschiedene Vorliebe für das lettere ge= zeigt haben.

Zudem bietet die einfache Thatsache, daß die Folioherausgeber den Tert einer Quarto für würdig hielten, ihrer Sammlung einverleibt zu werden, eine nicht zu unterschäßende Bürgschaft für die Richtigkeit desselben. Sie haben sich wohl gehütet, zur ersten Quarto von Romeo und Julia oder von Hamlet zu greifen; die von ihnen gewählten Vorlagen verdienen das höchste Lob, wenn man die wahrscheinliche Art ihrer Entstehung bedenkt. Schon der Quarto-Tert Richards III gab zu einer anerkennenden Bemerkung Anlaß; in andern Dramen tritt die Sorgfalt der Herausgeber noch deutlicher hervor.

Darum kann auch die Stellung des kritischen Herausgebers zu den Stücken dieser Klasse keine wesentliche Aenderung erfahren. Der Vorteil, den das Vorhandensein von zwei von einander unabhängigen Redaktionen in Quarto und Folio namentlich in den Fällen bietet, wo die angezweifelte Richtigkeit einer Lesart durch die Uebereinstimmung der beiderseitigen Terte gewährleistet wird, geht allerdings verloren, aber schließlich wird doch nichts übrig bleiben als sich in das Unvermeidliche zu fügen und sich einem ausschließlich auf die Quartos basierten Tert gegenüber eben so zu verhalten wie bei den Stücken, welche wir allein aus der Folio kennen. Einzelnes, was bisher kein Bedenken erregte, wird allerdings erst jezt verdächtig erscheinen und den Scharfsinn der Emendatoren herausfordern, doch wenn man davon eine förmliche Entstellung des Tertes fürchtet, so ist es eine beruhigende Wahrnehmung, daß Konjekturen gewöhnlich nur bei demjenigen Beifall finden, der sie selbst gemacht hat.

Es sei erlaubt, den weiter unten zu führenden Beweis, daß die Folio aus den Quartos, und diese wahrscheinlich aus Theaternachschriften hervorgegangen, für ein einzelnes Drama, den Midsummer-Night's Dream, zur Probe als erbracht anzunehmen und Stellen zu bezeichnen, an welchen man bisher keinen oder geringen Anstoß genommen, die aber unter der gemachten Voraussetzung ohne Zweifel als korrumpiert erscheinen werden. Um zugleich von dem Gesamtumfange der ganzen Frage einen vorläufigen Begriff

zu geben, möge vorausgeschickt werden, daß von den vierzehn Lustspielen Shakespeares vier in Betracht kommen: Much Ado about. Nothing, Love's Labours Lost, Midsummer-Night's Dream und The Merchant of Venice. Sie sind in der Folio unmittelbar hinter einander gedruckt und auf beiden Seiten, wie zur Deckung, von fünf Stücken eingeschlossen, für welche den Herausgebern eigene Handschriften zu Gebote standen, ähnlich wie ein schlauer Händler zweifelhafte Ware mitten zwischen echte schichtet.

A Midsummer-Night's Dream stammt aus Shakespeares erster Dichterperiode und verrät dies in nichts deutlicher als in der peinlich saubern Behandlung des Verses und Reimes. Wir können überzeugt sein, daß überall, wo sich in dieser Beziehung Mängel und Unebenheiten finden, eine Korruption vorliegt.

I, 1, 24 fg. lesen die Quartos und die Folio von 1623:
Stand forth, Demetrius. My noble Lord,

This man hath my consent to marry her.

Stand forth, Lysander*). And, my gracious Duke,
This man hath bewitch'd the bosom of my child.

Schon die zweite Folio hat, allerdings nur richtig konjicierend, das Wort man im letzten Verse gestrichen; neue Herausgeber haben es wieder hergestellt, indem sie der Uebereinstimmung der ältesten Ausgaben ein Gewicht beilegten, das sie nicht hat.

II, 1, 42 steht an Stelle eines fünffüßigen Jambus:
Are you not he? Thou speak'st aright.

Es bedarf einer Einschaltung vor der Frage oder vor der Antwort; Colliers Early Manuscript Corrections haben Fairy, thou speak'st aright; - Indeed oder ein ähnliches Wort würde sich besser in den Vers fügen; die neuen Herausgeber haben eine solche Aenderung als zu kühn gescheut.

II, 1, 144 haben alte und neue Ausgaben:

Not for thy fairy kingdom. Fairies, away!

Sicherlich schrieb Shakespeare:

Not for thy fairy kingdom. Elves, away! Daß der Dichter die Fairies und Elves als identisch behandelte,

*) Daß Stand forth Demetrius und Stand forth Lysander in den alten Ausgaben als Bühnenweisungen gedruckt sind, berührt die zunächst vorliegende Frage nicht.

daran zweifeln, als auch neue und neueste Herausgeber in ihrer Wahl zwischen dem Echten und Unechten sehr unsicher gewesen sind und manchmal eine entschiedene Vorliebe für das lettere ge= zeigt haben.

Zudem bietet die einfache Thatsache, daß die Folioherausgeber den Tert einer Quarto für würdig hielten, ihrer Sammlung einverleibt zu werden, eine nicht zu unterschäßende Bürgschaft für die Richtigkeit deffelben. Sie haben sich wohl gehütet, zur ersten Quarto von Romeo und Julia oder von Hamlet zu greifen; die von ihnen gewählten Vorlagen verdienen das höchste Lob, wenn man die wahrscheinliche Art ihrer Entstehung bedenkt. Schon der Quarto Tert Richards III gab zu einer anerkennenden Bemerkung Anlaß; in andern Dramen tritt die Sorgfalt der Herausgeber noch deutlicher hervor.

Darum fann auch die Stellung des kritischen Herausgebers zu den Stücken dieser Klasse keine wesentliche Aenderung erfahren. Der Vorteil, den das Vorhandensein von zwei von einander unabhängigen Redaktionen in Quarto und Folio namentlich in den Fällen bietet, wo die angezweifelte Richtigkeit einer Lesart durch) die Uebereinstimmung der beiderseitigen Terte gewährleistet wird, geht allerdings verloren, aber schließlich wird doch nichts übrig bleiben als sich in das Unvermeidliche zu fügen und sich einem ausschließlich auf die Quartos basierten Tert gegenüber eben so zu verhalten wie bei den Stücken, welche wir allein aus der Folio kennen. Einzelnes, was bisher kein Bedenken erregte, wird allerdings erst jetzt verdächtig erscheinen und den Scharfsinn der Emendatoren herausfordern, doch wenn man davon eine förmliche Entstellung des Tertes fürchtet, so ist es eine beruhigende Wahrnehmung, daß Konjekturen gewöhnlich nur bei demjenigen Beifall finden, der sie selbst gemacht hat.

Es sei erlaubt, den weiter unten zu führenden Beweis, daß die Folio aus den Quartos, und diese wahrscheinlich aus Theaternachschriften hervorgegangen, für ein einzelnes Drama, den Midsummer-Night's Dream, zur Probe als erbracht anzunehmen und Stellen zu bezeichnen, an welchen man bisher keinen oder geringen Anstoß genommen, die aber unter der gemachten Voraussetzung ohne Zweifel als korrumpiert erscheinen werden. Um zugleich von dem Gesamtumfange der ganzen Frage einen vorläufigen Begriff

zu geben, möge vorausgeschickt werden, daß von den vierzehn Lustspielen Shakespeares vier in Betracht kommen: Much Ado about Nothing, Love's Labours Lost, Midsummer-Night's Dream und The Merchant of Venice. Sie sind in der Folio unmittelbar hinter einander gedruckt und auf beiden Seiten, wie zur Deckung, von fünf Stücken eingeschlossen, für welche den Herausgebern eigene Handschriften zu Gebote standen, ähnlich wie ein schlauer Händler zweifelhafte Ware mitten zwischen echte schichtet.

A Midsummer-Night's Dream stammt aus Shakespeares erster Dichterperiode und verrät dies in nichts deutlicher als in der peinlich saubern Behandlung des Verses und Reimes. Wir können überzeugt sein, daß überall, wo sich in dieser Beziehung Mängel und Unebenheiten finden, eine Korruption vorliegt.

I, 1, 24 fg. lesen die Quartos und die Folio von 1623:
Stand forth, Demetrius. My noble Lord,

This man hath my consent to marry her.

Stand forth, Lysander*). And, my gracious Duke,
This man hath bewitch'd the bosom of my child.

Schon die zweite Folio hat, allerdings nur richtig konjicierend, das Wort man im letzten Verse gestrichen; neue Herausgeber haben es wieder hergestellt, indem sie der Uebereinstimmung der ältesten Ausgaben ein Gewicht beilegten, das sie nicht hat.

II, 1, 42 steht an Stelle eines fünffüßigen Jambus:

Are you not he? Thou speak'st aright.

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Es bedarf einer Einschaltung vor der Frage oder vor der Antwort; Colliers Early Manuscript Corrections haben Fairy, thou speak'st aright; - Indeed oder ein ähnliches Wort würde sich besser in den Vers fügen; die neuen Herausgeber haben eine solche Aenderung als zu kühn gescheut.

II, 1, 144 haben alte und neue Ausgaben:

Not for thy fairy kingdom. Fairies, away!

Sicherlich schrieb Shakespeare:

Not for thy fairy kingdom. Elves, away! Daß der Dichter die Fairies und Elves als identisch behandelte,

*) Daß Stand forth Demetrius und Stand forth Lysander in den alten Ausgaben als Bühnenweisungen gedruckt sind, berührt die zunächst vorliegende Frage nicht.

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