תמונות בעמוד
PDF
ePub
[blocks in formation]

VII. Karl Eduard zu Versailles am Jahrestage von Culloden.*)

Bergt den Stern dort und den Orden,

Alle Schmerzen werden wach;

Heut verlockt fein Fürst, kein König

*) Karl Eduard Stuart, Sohn des Prätendenten Jacob III., von seinen Zeitgenossen der Chevalier par excellence genannt, landete im Frühling 1745 in Schottland, um die Krone seiner Väter wiederzugewinnen, fand, nachdem der mächtige Lochiel das Beispiel gegeben, zahlreichen Anhang bei den hochländischen Häuptlingen, schlug eine englische Armee bei Prestonpans, eroberte Edinburg und drang selbst tief in England ein, sah sich aber dann zum Rückzuge genötigt und unterlag im April 1746 bei Culloden gegen den Herzog von Cumberland. Seitdem genoß er als Flüchtling ein Gnadenbrod am französischen Hofe, bis der Friede von Aachen seine Ausweisung zur Bedingung machte.

Mich vom einsamen Gemach.
Für den thronlosen Verbannten
Ziemt's, daß er in Grabluft lebt,
Wo der Wind mit kaltem Schauer
Jene Wandtapete hebt,

Wo die Kerze sterbend flackert,
Matt wie meines Blutes Schlag,

Das in frischen muntern Pulsen
Nimmer wieder hüpfen mag.

Laßt die Schatten um mich dunkeln
Und mich stille in der Nacht
Sihen mit gebrochnem Herzen,
Wie die Wais' am Sarge wacht.
Hier mit mir und Gott alleine
Laßt mich, fern vom Lärm der Welt
Tag der Buße, Tag des Leidens,
Der das ganze Jahr vergällt,

Wo der lezte Wurf gefallen
Im verhängnisvollen Spiel,
Und an dem der unglücksel’gen
Stuarts lezte Hoffnung fiel.
Geisterhaft, wie aus 'nem Spiegel,

Tritt ein graufig Todesbild

[blocks in formation]

Unten Tullibardine stand!

Als das mächtge Herz von Schottland,
Aus dem langen Schlafe wach,
Uebervoll, in Zorn und Jubel
Mit Vulkanesbrüllen brach!
Da nun, unterm Nebelhimmel,
Steht mein kampfzerschlag'nes Heer,
Nicht zu siegen, nur zu sterben,
Lautlos, denn es hofft nicht mehr.
Horch, des Dudelsacks Gewimmer!
's ist der helle Pibroch nicht,
Der den Raben auf den Bergen
Einen blut'gen Schmaus verspricht,
Nein, ein Grablied, ernst und leise,
Wie für Sterbende gemacht,

Die, um dann nie mehr zu fechten,
Sich gestellt zur lezten Schlacht.
Wahnsinn Wahnsinn! Wovor beben?
Haben wir den Feind gezählt,
Als wir unsre Ernte schnitten
Auf Dunbars blutrotem Feld?
Vorwärts! Stoßt in die Trompete!
Reiter von Fiz-James, zu Pferd!
Lord Lewis führt die Kolonne!

Seid der alten Namen wert!
Treuer Keppoch, Held Glengarry,

Gordon und Locheil, heran!

Fest und hart und scharf wie Eisen

Schließe jeder seinen Clan.

Elcho, fieh mir nicht so finster,
Wozu hilft das? Sei ein Mann,

[merged small][ocr errors][merged small]

Camerons dich, Cumberland!
Blindlings vorwärts zur Attaque,
Wo das nackte Eisen gilt!
Lieber im Gewühle fallen
Als geschofen gleich dem Wild!
Halt, es lichtet sich! Die Nebel
Sprangen in der Front entzwej;
Vom betäubenden Gedonner
Barst die wolkige Bastei.

Tort, dort schimmert schon der Scharlach
Jett, Macdonald, oder nimmer!

Weh, die Clane find gebrochen —
Vater, 's ist vorbei für immer!
Von der mörderischen Salve
Sind sie haufenweis gefallen,
Auf der Haid in ihrem Blute
Wälzen Fürst sich und Vafallen;
Und die Reiter von Hannover
Sprengen wütend her und hin,
Um sich hauend wo sie treffen
Gott, wer sagt mir, wo ich bin?
Wird das Bild mich nie verlassen,
Das mein Auge schmerzend schaut?
Und verklingt bei Nacht und Tage
Nie im Ohr der Schreckenslaut?
Nie! hier giebt es kein Vergessen,
Wie es eine Hoffnung gab,

Nicht auf Erden, willst du's finden,
Such' es unten tief im Grab.

Liebe stirbt und Haß entschlummert,

Ihr Gedächtnis wird vergehn,
Wie der Halm vergißt sein Dürsten,
Wenn die Regenwinde wehn.

Doch der Traum der Herrschaft wirket

Fort im tobenden Gehirn,

Und fein Zauber löst die Schlangen

Von der fest umwundnen Stirn.

Giebt es Balsam, den die Schöpfung

Gegen ihren Stich erfand?

Lieber von Geburt ein Bauer

Als ein König und verbannt!

ihr Jahre bittrer Schmerzen! Was kann mir das Leben sein, Wie ich bin, gelähmt, verkrüppelt

[blocks in formation]

Aus der Fränkin dunkeln Augen,
Der von Hoffnung sprach und Glück?
Damals als sie jene Schärpe

Mit der gold'nen Stickerei

Um den Hals mir legte, flüsternd:

Trage fie und bleibe treu;

Sende sie mir als ein Zeichen,

Daß du Londons Turm gewannst
Und wo deiner Väter Banner

Stand, das deine aufgepflanzt.

Und ich ging und war nicht siegreich,

Doch die Schärpe blieb noch mein, Und aus Sturm und Schlacht gerettet Bracht' ich ihr sie fleckenrein.

Und ich legte niederknieend

Sie zu ihren Füßen hin:

Kennst du sie, Prinzessin? sprach ich,

« הקודםהמשך »