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Griechische Lustspieldichter.

I.

Ursprung und Fortgang des Schauspiels überhaupt, und besonders des Lustspiels, bei den Griechen.

nter den frühern Völkern des Alterthums gab es ohne Zweifel mehrere, die schon vor den Griechen öffentliche Lustbarkeiten und Schauspiele hatten. Der fast allgemeine Hang zu gesellschaftlichen Ergöhungen dieser Art, welcher sich bei rohen, oder doch wenig gesitteten, Völkern neuerer Zeiten findet, giebt zu dieser Vorausseßung Grund. Aber die Griechen waren es, die zuerst den Schauspielen eine gèr wisse regelmäßige Form und diejenige Einrichtung ertheilten, die in der Folge, mit einigen Abåndrungen, ein fast allgès meines Vorbild späterer Völker geworden ist. Von ihnen find auch die ältesten schriftlichen Entwürfe von Schauspies len, und Nachrichten von ihren Schauspieldichtern und den Werten derselben, auf unsre Zeiten gekommen; und in dieser Rücksicht gebührt ihnen in der dramatischen Literatur die erste Stelle.

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Fast überall haben gottesdienstliche Feierlichkeiten, und die durch dieselben allgemein verbreitete Volksfreude, ju Schauspielen Gelegenheit gegeben. Man benußte den das durch veranlassten håufigen Zusammenlauf theilnehmender Zuschauer; man gab den Vorstellungen durch diese Bezies hung einen hehern Grad des Interesse; man zog den Grunds stof der dramatischen Handlung aus der so thatenreichen Ges schichte der Götter und Halbgötter; man mischte diese Vors stellungen unter die, immer auf diese Geschichte anspielenden, festlichen Gebräuche. Dieß war auch bei den Griechen der Fall. Ihre Schriftsteller kommen darin überein, daß die Feste des Bacchus, dieses Freudengebers, den Erholungen burch Schauspiele ihren ersten Ursprung gegeben haben. Bacchus, erzählt man, theilte in Griechenland die Kunst des Weinbaues zuèrst dem Jkarus mit, der einen Bock, den er einen Weinstock benagen sah, für das schicklichste Opfer hielt, welches man jenem Gotte zur Erkenntlichkeit für diese Wohlthat bringen könne. Zu dem Opferfeste wurden die attischen und die benachbarten Griechen eingeladen. Vom Genusse des Weins belebt, fieng man an zu tanzen und Lobs gefänge anzustimmen; und man beschloß eine jährliche Wies derholung dieser frohen Feier zur Zeit der Weinlese. Der Gesang des Chors wurde daher zuerst revywdia, Gesang der Weinlese, und in der Folge, mit Anspielung auf den geopfers ten Bock, roayudie genannt. Diese Gesänge waren dithys 'rambisch, und wurden anfänglich bloß gemeinschaftlich, vont ganzen Chor, gesungen. Nachher wurden einzelne Zwischens gesånge, und dann auch Dialogen, eingemischt, welche man Epifodien nannte.

In dieser ersten Entstehung lag noch Tragsdie und Romödie ungetrennt beisammen. Der Inhalt jener Gesange war großentheils erzählend; denn es war gottesdienstliche Sitte, die Begebenheiten der Götter und Halbgötter in den an ihren Festen üblichen Hymnen zu besingen, sie dadurch

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zu verherrlichen, und sich zugleich dadurch ihre Thaten und Verdienste in Erinnerung zu bringen. Gar bald gieng diese Erzählung, wenigstens stückweise, in Gespräch über, um

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dadurch die Handlung noch mehr zu vergegenwärtigen; und dieß Gespräch wurde gar bald mimisch, indem die dias logirenden Personen sich ganz in die Stelle derer verseßten, welche sie redend einführten, und ihren Gesang mit Gebehrde begleiteten. In den dabei zum Grunde liegenden Mythen war Scherz und Ernst mit einander gemischt. Man fand diese Mischung anstößig, und suchte nun das Abstechende das durch zu vermeiden, daß man jedes für eine eigne Gattung absonderte, für die ernste den Namen der Tragsdie beiber hielt, und die scherzhafte von den Dörfern, welche die ges wöhnliche Scene dieser Feier waren, Komödie benannte.

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In Athen soll Theseus dergleichen Schauspiele zuerst eingeführt, und ihnen die Nähe des dem Dionysos oder Bacchus gewidmeten Tempels zum Schauplag angewiesen haben. Chespis, der um die sechszigste Olympiade, zu gleis cher Zeit mit dem attischen Gesetzgeber Solon, lebte, soll der erste gewesen seyn, der dem griechischen Schauspiele eine kunstmäßigere Form ertheilte. Noch immer bezog es sich auf die Bacchusfeier, und seine Bühne war beweglich:

Ignotum tragicae genus inveniffe Camoenae
Dicitur, et plauftris vexiffe poemata Thefpis,
Quae canerent agerentque peruncti faecibus ora.

HORAT. Ep. ad Pifon. v. 275.

In den Vorstellungen des Thespis scheinen jedoch nur Mor nologen unter die Chorgesange gemischt gewesen zu seyn, weil die Einführung des Dialogs unter zwei Personen dem Aeschylus, und die Theilnehmung mehrerer Personen an demselben den spåtern Tragikern zugeschrieben wird. Daß indeß jene Vorstellungen nicht bloß tragischen oder ernsthaft ten Inhalts waren, erhellt schon daraus, daß Solon, die Ausgelassenheiten derselben durch ein Geset zu untersagen,

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