תמונות בעמוד
PDF
ePub

pfindung und Leidenschaften aber sind ihm fremde Regionen, die er nur vom Hörensagen kennt. Seine schwächste Seite ist der Dialog. Die Dama Riconofcente ist eine Nachbile dung der Lessingischen Minna von Barnhelm; und so viel auch dieses Stück, besonders von seinem meisterhaften Dias Tog, verloren hat; so ist es gleichwohl auch in seiner Metas morphose eins der besten Stücke der ganzen Sammlung. Die Veränderungen aber, die sich der Verfasser erlaubt, find ih fast durchgängig mißlungen. Tellheim's Charakter ist durchaus verstellt. Der Italianer hatte gar keinen Eing für das Eigene und Große desselben.

[merged small][ocr errors]
[merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small]

Ursprung und Fortgang des Schauspiels überhaupt, und besonders des Lustspiels, bei den Spaniern

Beweise von dem frühen Daseyn der Schauspiele in Spat nien, und von der Aufführung derselben, wo nicht in römis scher Sprache, doch wenigstens im römischen Geschmack, sind die in diesem Lande noch vorhandnen Ueberreste römischer Theater, wopon das zu Murviedro, dem ehemaligen Saz gunt, das berühmteste ist *. In der Folge scheinen indes dort die Schauspiele dieser Art von den Gothen, und andern barbarischen Völkern, verdrängt zu seyn. Die Araber, wele, wie bekannt, in Spanien die Literatur, wenigstens einzelne Zweige derselben, wieder herstellten, hatten bet ihren öffentlichen Luftbarkeiten auch dramatische Vorstelluns gen, die aber nichts weniger als regelmäßig, und als regelmäßig, und mehr abge. rissene Gespräche, als zusammenhangende Schauspiele was ren. Auch bei den Provenzaldichtern war die dramatisché Dichtungsart so gut, wie gar nicht, vorhanden; mit unter gab es nur dialogirte Gedichte. Alle, bisherige Untersuchun 'gen über die allmählige Entstehung und eigentliche Fortbil dung des spanischen Theaters in der neuern Zeitperiode sind

**

[ocr errors]
[ocr errors]

noch

*) S. eine Abbildung davon beim Montfaucon, Ant. Expl. T. III, p. 237.

[ocr errors]

noch zu unvollständig und unbefriedigend, und die darüber ertheilten Nachrichten enthalten mancherlei auffallende Wir dersprüche *). So ist es noch immer nicht völlig ausgemacht, ob die Spanier so früh, wie die andern europäischen Völker, eine eigentliche christliche, oder geistliche Komödie gehabt has ben, obgleich die zwiefache Art derselben, die Autos Sacramentales und die Comedias de Santos, sich unter ihnen viel långer, als bei irgend einer ändern Nation, erhalten haben. Jene, die im Grunde mehr Moralitäten und allegorische Stücke, als eigentliche riyfterien, find, wurden erst im J... 1765 durch ein tönigliches Edikt verboten; und diese, welche das Leben und die Wunder der Heiligen dramatisch vorstels len, find, so viel ich weiß, noch jetzt nicht ganz abgeschafft Die Auros werden von einigen für sehr alt gehalten; indeß wird ihrer bei den spänischen Schriftstellern nicht früher, als in der Fortseßung des Don Quixote erwähnt, die erst im J. 1615 erschien. Die berühmtesten spanischen Dichter des siebzehnten Jahrhunderts haben dergleichen in Menge verfertigt; und natürlicherweise unterscheiden diesè sich, ihrer Urheber, und des bessern Zeitalters ihrer Entstehung wegen, gar sehr von den unförmlichen frühern Mißgeburten gêistlís cher und allegorischer Schauspiele andrer Völker in frühern und minder gebildeten Zeiten. Unter den Comedias de Santos scheint die Maria des Juan Timoneda, der um die Hälfte des sechszehnten Jahrhunderts lebte, die älteste zu seyn.

32

Aus Gesängen und Gesprächen, die bei öffentlichen Feierlichkeiten und Hofluftbarkeiten aufgeführt und gehalten wurden, entwickelte sich vermuthlich nach und nach das eigents liche Lustspiel der Spanjer. Spuren dieser Art finden sich schon

* Vergl. Hett. v. Blankenburg's Sufdhe ju Sulzers Alle. Theorie, Art. Comödie, B. 1. S. 534.

schon zu Anfange des vierzehnten Jahrhunderts; wir wissen aber nichts von ihrem Inhalt und ihrer Einrichtung. Zu. Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts aber wurde zu Saras gossa ein Schauspiel von Enrique de Villena aufgeführt, worin aber lauter allegorische Besen handelnd erschienen; und nicht lange hernach gab es auch spanische Hirtengesprås che, die schon etwas von der dramatischen Form in ihrer Auss führung hatten. Von ähnlicher Beschaffenheit: waren die beliebtesten spanischen Schauspiele, nach des Cervantes Zeugs nisse, noch um die Mitte des sechszehnten. Jahrhundertsz nur daß man sie durch Zwischenspiele aufzuftußen und`zu vers Längern suchte. Um diese Zeit lebte Lope de Rueda, der Schauspieler und Dichter zugleich war, und den man als den ersten Wiederhersteller, oder vielmehr Verbesserer, der spanischen Bühne anzusehen pflegt, worauf er doch wohlnach allem, was sich von seinen Stücken schließen lässt, wer nig Anspruch machen darf. Denn nach der Beschreibung, welche Cervantes in der Vorrede zu seinen Lustspielen davon macht, scheinen auch diese Stücke nur noch Hirtengespräche gewesen zu seyn. Naharro, veränderte bald hernach diese Einrichtung, verbesserte die Bühne überhaupt, und brachte auerst, wie es scheint, Plan und Berwickelung in die Schaus bühne; wiewohl seine Stücke, dem Zeitgeschmacke gemäß, noch voller unanståndiger Possen waren. Ihm folgte Juan de la Cueva, der mehr Regelmäßigkeit in das. Drama brachte, und dessen Schauspiele sich in jeder Rücksicht von den Arbeiten seiner Vorgänger vortheilhaft unterscheiden Nachher zeichneten sich Christoval de

rühmte Verfasser des Don Quixote, Virues und der bes

Miguel Cervantes de Saavedra, in der zweiten Hälfte des sechszehnten Jahrhuns derts unter den Schauspieldichtern ungemein aus, deren es um diese Zeit eine sehr große Menge in Spanien gab, die fast alle überaus fruchtbar, aber auch an Verdienst sehr uns gleich, waren, Von manchen wird indeß die Anzahl des J

allets

allerdings reichen, Vorraths der Spanier an ältern und neuern Schauspielen gar sehr übertrieben; am årgsten von einem ungenannten französischen Reisebeschreiber, der ihrer nicht weniger als vier und zwanzig tausend angiebt, und dem Flögel diese unglaubliche Angabe nachschrieb.»

Noch verdienen einige Außere Eigenheiten des komischen Theaters der Spanier hier eine kurze Erwähnung. Sie theilen ihre Lustspiele, außer den Comedias de Santos und Den Comedias Burlefcas, noch in drei verschiedne Arten: in Comedias di Figuron, Comedias de Capa y Efpada, und Comedias heroycas. Diese leßtern heißen auch palaciegas, und find die eigentlichen Tragikomödien, dergleichen sie viele haben, deren Personen und Handlung aus der höhern Sphäre des Lebens, und historisch oder mythisch, find. Ferner theilen sie ihre Schauspiele überhaupt statt der Atte in Jornadas, oder Tage, deren schon beim Nabarro fünf vorkommen, die hernach la Cueva auf vier, und Cervantes auf drei einschränkte. Zwischen diesen Jornaden wird eine besondre Art von Zwischenspielen, Entremefes, aufgeführt, die gewöhnlich mit Gesang verbunden, und, nach Beschafs fenheit ihrer besondern Einrichtung, wieder verschiedentlich benannt werden.. In allen spanischen Komödien pflegen fustige Personen vorzukommen, welche die Rollen des Bes dienten spielen, und dem Harlekin oder Skapin ähnlich find. Bon der Art ist die Rolle des sogenannten Gracioso, deren oft zwei in Einem Stücke vorkommen, und dessen Charakter von sehr mannichfaltiger Art, gewöhnlich aber in die Vers wickelung und Entwickelung der Stücke vorzüglich einwirs tend, ist. Er hat in jedem Stücke seinen eignen Namen. Seltner kommt der Vejete vor, dessen Charakter Treuherzigs keit und Trunkliebe zu seyn pflegt; und der Gallega, eitt galicischer Tropf. Viele Stücke der Spanier haben auch ihre eignen Prologen oder Loas, die zuweilen dialogirt,

und

« הקודםהמשך »