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Soame Jenyns.

Von diesem, eben so sehr durch Wit, Scharf finn und schöne Schreibart, als durch theologische und metaphysische Paradorie merkwürdigen Schriftsteller giebt es einige glückliche poetische Arbeiten, wovon die meisten schon im J. 1762 unter dem Titel, Mifcellanies, in zwei Bånden herauskamen. Hier iß eins seiner meisterhaftesten Lieder, voll wahrer, inniger Natursprache in der dabey vorausgez festen Situation, und mit so viel Delikatesse behandelt.

Soame
Jenyns.

CHLOE TO STREPHON.

T

oo plain, dear youth, these tell-tale eyes
My heart your own declare;

But for heav'ns fake, let it fuffice,
You reign triumphant there.

Forbear your utmoft power to try,
Nor farther urge your fway;
Prefs not for what I must deny,
For fear I fhould obey.

Could all your arts fuccessful prove,

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maid undo,

Whofe greatest failing is her love,
And that her love for you?

Say, would you use that very pow'r
You from her fondnefs claim,
To ruin, in one fatal hour,

A life of fpotlefs fame?

Ah! ceafe, my dear, to do an ill,
Becaule perhaps you may;
But rather try your utmost skill,

To fave me, than betray.

Soame Jenyns. hayley.

Be you yourself my virtue's guard,
Defend, and not purfue,

Since 'tis a task for me too hard,
To ftrive with love and you.

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Hayley.

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S. B. II. S. 332. Auf die Schönheiten dieses Wiegenliedes einer unglücklichen, von ihrem Liebhaber hintergangenen Mutter darf ich Leser von Gefühl nicht erst aufmerksam machen. Unter den französischen Romanzen werde ich ein ähnliches Stück von Berquin mittheilen. Dieß Englische hat Hr. K. L. R. Schmidt im Vossischen Almanach v. I. 1787, S. 15, in gleiche Versart übersegt.

SONG,

Enjoy, my child, the balmy fleep,
Which o'er thy form new beauties throws,
And long thy tranquil spirit keep
A ftranger to thy mother's woes!
Tho' in diftrefs,

I feel it lefs,

While gazing on thy sweet repofe.

Condemn'd to pangs like inward fire,
That thro' my injur'd bofom roll,
How would my heart in death defire.
Relief from fortune's hard controul,
Did not thy arms
And infant charms

To earth enchain my anxious foul!

Flow faft, my tears!

by you reliev'd
vent my anguifh thus unknown;
But ceafe, e'r ye can be perceiv'd
By this dear child to pity prone,

Whole

Whofe tender heart

Would feize a part

In grief, that fhould be all my own.

Our cup of woe, which angels fill,
Perchance it is my lot to drain;
While that of joy, unmix'd with ill,
May thus, my child, for thee remain:
If thou art free

(So Heaven decree!)

I blefs my doom of double pain,

v. Hage.

hayley.

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v. Hagedorn.

Ihm gebührt das Verdienst des gereinigten Geschmacks in der deutschen Liederpoesie vorzüglich; und schon in dieser Rücksicht sind seine leichtern lyrischen Arbeiten sehr schäß, bar. Denn wir haben freilich einige unverwerfliche ältere Volkslieder, deren einige Ramler und Herder in ihre Sammlungen aufgeommen haben, und von denen ich selbst ehedem im Deutschen Museum und im dritten Bande der Chrestomathie des fel. Zacharid einige Proben lieferte, Sie sind aber großentheils mehr für die Geschichte unserer Litteratur, als unsers Geschmacks denkwürdig. v. hage dorn bildete sich auch in dieser Gattung nach den besten Mustern der Ausländer, und bewies durch sein eignes mu sterhaftes Beispiel, daß auch die deutsche Sprache der mannichfaltigen Schönheiten des Liedes fähig sey, die in der Folge durch mehrere glückliche Dichter noch sehr veredelt und bereichert wurden.

1.

Der Mai.

Der
Der Nachtigall reizende Lieder
Ertönen und locken schon wieder
Die fröhlichsten Stunden ins Jahr.
Nun singet die steigende Lerche,
Nan klappern die reisenden Störche,
Nun schwaßet der gaukeinde Staar.

Wie munter sind Schäfer und Heerde!
Wie lieblich beblümt sich die Erde!
Sie lebhaft ist jeho die Welt!
Die Tauben verdoppeln die Küsse,
Der Entrich besucher die Flüsse,
Der lustige Sperling sein Feld.

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Wie gleichet doch Zephyr der Floren!
Sie haben sich weislich erkohren,
Sie wählen den Wechsel zur Pflicht.
Er flattert um Sprossen und Garben;
Sie liebet unzählige Farben
Und Eifersucht trennet sie, nicht.

Nun heben sich Binsen und Keime,
Nun kleiden die Blätter die Bäume,
Nun schwindet des Winters Gestalt;
Nun rauschen lebendige Quellen,
Und trånken mit spielenden Wellen
Die Triften, den Anger, den Wald.

Wie buhlerisch, wie so gelinde,
Erwärmen die westlichen Winde
Das Ufer, den Hügel, die Gruft!
Die jugendlich scherzende Liebe.
Empfindet die Retzung der Triebe,
Empfindet die schmeichelnde Luft.

Nun stellt sich die Dorfschaft in Reihen,
Nun rufen euch eure Schalmeyen,
Ihr stampfenden Tånzer! hervor.
Ihr springet auf grünender Wiese,
Der Bauerknecht hebet die Liese,
In hurtiger Wendung, empor.

Nicht fröhlicher, meidlicher, kühner,
Schwang vormals der braune Sabiner
Mit månnlicher Freiheit den Hut.
O reizet die Städte zum Neide,
Ihr Dörfer voll hüpfender Freude!
Was gleichet dem Landvolk an Muth ?

p. Hagedorn.

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