Anakreon. Μέλι τὸ γλυκὺ λαβᾶσα. Βαρύ, πειράσας νοήσεις. Ὁ δ ̓ Αρης ἀνας ενάξας, Ο δ' Ἔρως, ἔχ ̓ αυτο, φησί. That in den Honig Galle. Doch teuchend rief der Kriegsgott: Cape Sappho. Schade, daß wir von dieser berühmten, aus Mitylene auf Lesbos gebürtigen, Dichterin, und von ihren neun Büchern lyrischer Gesånge, nur so gar wenig übrig haben. Aber auch in diesen wenigen Zeilen. Nach den zwei übrigen Fragmenten lieffe sich, mit hers. der'n, ihr Charakter ungefähr so bestimmen: „eine Sängerin, die in der Anordnung ihrer Gesänge, ihrer Bilder ́ und Worte, in der zarten Glut, die alles fortschmilzt, und in eher feinen Wahl der wohlklingendsten Ausdrücke, eine jehnte Muse geworden." Selbst das folgende treffliche Lied ist nur Bruchstück; Longin hat es aufbehalten, und von der zunächst folgenden Strophe ist noch die Anfangss jeile da :>> Ἀλλὰ πᾶν τολματὸν, ἐπεὶ πένητα Es ist unzählich oft überseht, aber nie ganz erreicht worden; selbst in Ratull's bekannter Nachbildung nicht. Sappho. Gleich den Göttern scheint mir der Mann beglücket, Der dein schönes Aug' in der Näh' erblicket, Süß dich lächeln sieht, sanft zu dir gekehret, 25 Reden dich höret, Kai *) Von Hrn. Weiße; in f. Kl. lpr. Gedichten, B. II. .255. Sapph., Καὶ γελαῖς ἱμερόεν τό μοι μον Ως γάρ εδω σε, βροχέως με φαινος Wie geschieht mir dann! Unaufhörlich schläget Kraft mir gebrechen. Meine Zunge starrt; meine Haut durchfließet Tönen die Ohren, Und ein kalter Schweiß tröpfelt von mir nieder; Skolien. Bei den Griechen war der lyrische Gesang von mancherlei Inhalt, Form und Bestimmung, sehr gangbar und herrschend. Eben deswegen aber, weil er so populär, weil er mehr lebendiger Gesang als todter Buchstabe war, und folglich mehr durch mündliche, als durch schriftliche Mittheilung fortgepflanzt wurde, find, uns nach Verhältniß ihrer Menge nur sehr wenige griechische Volkslieder aufbehalten worden. Das meiste, was uns noch davon übrig ift, findet sich beim Athenaus, besonders im funfzehnten Buche. Ausführlichern Unterricht hierüber giebt de la Nauze in den beiden Abhandlungen, fur les Chansons de l' ancienne Grece, die im dreizehnten Bande der Amster dammer Ausgabe der Memoires de l' Academie des Infcriptions et Belles Lettres, S. 496, und S. 537 ff. stehen, und, schon vorlängst, als Anhang zu v. Hagedorn's Oden und Liedern, von Hrn. Hofr. Ebert übersezt sind. – Unter diesen griechischen Liedern sind besonders die sogenannten Skolien, oder Tischlieder, merkwürdig, die, nach geendigtem Mahle, nach verrichteter Libation, und abgefungenem Påan, beim Genuß des Weins, zum Spiel der Leier und der Flöte, angestimmt wurden. Ueber fie und ihre Einrichtung sehe man den Aufsaß des Hrn. Superintend. Cludius, in dem ersten Stücke der Göttingischen Bibliothek der alten Litteratur und Kunst, S. 54 ff. Der Ursprung ihrer Benennung war schon bei den Alten ftreitig; Herr Cludius glaubt, diese Lieder wären ihrer unbestimmten Versart wegen oxoḍiæ genannt, und den deos, oder denen von bestimmter Versart entgegengesett worden. Jhr Jnhalt war meistens moralisch, oft auch historisch, und Erinnerung an ihre Götter und Heroen, oft auch bloße Aufmunterung zum Lebensgenuß. Die erste der hier mitgetheilten sechs Skolien ist eine der berühmtesten, und besingt den tapfern Muth und Freis heitsfinn der beiden Athenienser, harmodius und Aristos giton, die sich mit mehrern wider die Pifistratiden, den Hippias und Hipparch, verschworen, und den leßtern tödteten. Nach Hefych's Angabe war Rallistratus der Verfasser Stolien. Skolien. Verfasser dieser Skolie, der ich die Ueberseßung des Hrn. Cludius beifüge. Zwei andere findet man in Hrn. Ebert's |